Düsseldorf Bilk: Heimatfreunde fühlen der Bädergesellschaft auf den Zahn
„Wir greifen immer Themen auf, die aktuell sind und die Bilk betreffen“, klärte Dirk Jehle, Präsident der Heimatfreunde Bilk beim monatlichen Treffen am Mittwochabend (28.2.). „Und weil ‘Schwimm in Bilk’ im Sommer 2023 – obwohl es ein sehr beliebtes Bad ist – geschlossen war, wollten wir uns erkundigen, wie es in diesem Jahr aussehen wird.“
Das war der Grund für die Heimatfreunde einen Vertreter der Bädergesellschaft einzuladen, um zu erfahren, wie die aktuelle Situation ist. Die Einladung nahm der Marcus Werner, Ansprechpartner für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, an.
Werner hatte gleich eine gute Nachricht: „Schon im vergangenen Sommer hatten wir so viele Bäder geöffnet, wie nie zuvor. Das werden wir in diesem Jahr noch toppen. Wir wollen in diesem Jahr die Frei- und die Hallenbäder geöffnet halten.“ Im vergangenen Jahr war es wegen Personalmangels und Sanierungsarbeiten in einigen Düsseldorfer Hallenbäder in der Sommerphase zu Schließungen gekommen. Von den Schließungen war auch „Schwimm in Bilk“ betroffen. Die Entwarnung kam gut an.
Allerdings betonte Werner auch: „Man muss sich die Frage stellen, ob es eine städtische Aufgabe ist, Saunaanlagen zu bauen? Wir sehen das nicht als städtische Aufgabe. Aber Schwimmbäder zu bauen, zu betreuen ist ein Teil der Daseinsvorsorge. Schulschwimmen muss angeboten werden.“ Als kommunale Daseinsvorsorge werden Dienstleistungen und Infrastrukturmaßnahmen bezeichnet, die für alle Bürger*innen da sind und dem Gemeinwohl dienen. Dies umfasst beispielsweise Energie- und Wasserversorgung, Verkehrsleistungen, Straßenreinigung, Abwasser- und Müllentsorgung und auch den Unterhalt von Schwimmbädern.
Auf die Frage zum Kursangebot stellte Werner fest, dass von 200 Kursen nur einer ausfalle. „Aber bei den Kinderschwimmkursen ist für uns der Markt gesättigt,“ erklärte er. Die Bädergesellschaft habe im Jahr 2023 2512 Kinder in 318 Kursen das Schwimmen beigebracht. Das seien Rekordzahlen. Doch zuletzt mussten fünf Kinderschwimmkurse abgesagt werden, „weil keine Kinder gekommen sind“ wie Werner betonte.
Die Bädersituation in Düsseldorf ist deutschlandweit einmalig. „Bundesweit gibt es kein besseres Angebot. Während in anderen Kommunen Bäder stillgelegt werden, weil kein Geld für Ersatzbauten da ist, haben neue Bäder eröffnet“, so Werner. 2023 eröffnete das Badehaus Benrath, 2021 der Rheinblick 741 im linksrheinischen Düsseldorf und das neue Allwetterbad in Flingern ging 2020 an den Start. Ein weiterer Neubau ist noch in Planung. „Das Gartenhallenbad Unterrath ist in die Jahre gekommen und hat Mängel. Das heißt aber nicht, dass wir es sofort schließen müssen“, erklärte Werner. „Unsere Abwägung zwischen dem notwendigen Investment, um das Gartenhallenbad wieder auf Vordermann zu bringen, hat dazu geführt, dass es einen Ersatzneubau in Unterrath geben wird. Da passiert also auch noch was.“