Düsseldorf Oberkassel: Acht Teilnehmende beim DLRG-Neujahrsschwimmen für Profis
Früher gingen hier mehrere hundert Einhörner, Hausschweine, Flamingos, Kraken und Wasserteufel an den Start und in den Strom: Das DLRG-Neujahrsschwimmen in seiner alten Form verwandelte den Rhein für knapp zwei Stunden in ein riesiges Spaßbad. Das ist vorbei. Wie im Vorjahr ließ die Deutsche Lebensrettungs-Gesellschaft, DLRG, auch am Samstag (24.2.) nur noch geprüfte Einsatztaucher und Strömungsretter zu. Die Aufgabe: Von Stromkilometer 744 aus durch den hochwasserführenden Rhein etwa 5,5 Kilometer Stromabwärts schwimmen – und vor dem Jachthafen Düsseldorf Heerdt rechtzeitig die Kurve kriegen.
Wasser und Luft: sechs Grad
Das dauert bei den geübten Profis knapp 50 Minuten. Ganze acht Personen ließen sich nahe der Rheinkniebrücke zu Wasser. Zuvor hatten sie sich mit einem ordentlichen Teller Pasta noch einmal Kraft geholt. Am Ziel wartete Punsch auf die Wasserretter. Temperaturmäßig war der Leistungstest eine Pattsituation: Wasser und Luft hatten jeweils um die sechs Grad. Felix Rösler ermahnte die Teilnehmenden, trotz ihrer Routine aufzupassen. Von den Oberkasseler Kribben etwa sind zurzeit nur die grün-weiß-gestreiften Stangen zu sehen – die Steine liegen durch das Hochwasser unterhalb der Wasseroberfläche – können aber selbst für geübte Schwimmer im Zusammenspiel mit der starken Strömung zur lebensbedrohlichen Falle werden. Also gilt die Anweisung: Die Stangen zehn bis fünfzehn Meter links lassen. Drei DLRG Boote sicherten die Schwimmer auf dem Wasser. An Land fuhren Begleitfahrzeuge mit.
Erklärungen
Auf den Rheinwiesen musste DLRG-Bereichsleiter und Sprecher Julian Meichsner mehrfach den Spaziergängern erklären, warum die DLRG beim Neujahrsschwimmen auf die Spaßbremse getreten hat: Das ganze Jahr über warne man davor, den Rhein zu unterschätzen und im Strom Abkühlung zu suchen. Da könne man nicht plötzlich so tun, als sei das graue Nass ein riesiges Vergnügen. Außerdem seien die Hobbyschwimmer zwar immer am Ziel im Jachthafen Heerdt angekommen, doch viele hätten unterwegs mit Krämpfen oder wegen Unterkühlung aus dem Wasser gezogen werden müssen. Zudem sei das Schwimmen mit mehr als 80 ehrenamtlich Helfenden immer ein großer Aufwand gewesen – so der DLRG-Mann.