Düsseldorf: ADAC und ADFC sehen Defizite bei Verkehrsverhältnissen
Der Automobilclubs ADAC hat 15 großen Städten die Zufriedenheit der Menschen mit verschiedenen Fortbewegungsarten erfragt. Dazu wurden auch in Düsseldorf im September 2023 rund 600 Interviews geführt. Lerke Tyra, Vorsitzende des Fahrradclubs ADFC, sieht in den Ergebnissen das bestätigt, was auch der ADFC in seinem Klimatest festgestellt hat: “Die Bürgerinnen und Bürger bemängeln die fehlende Durchgängigkeit der Radwege. Sie haben Angst vor Unfällen.”
„Die Kritik der Radfahrenden an den aktuellen Verkehrsverhältnissen, die sich bereits beim ADFC-Fahrradklima-Test gezeigt hat, wird durch den ADAC eindrucksvoll bestätigt. Die Bürger bemängeln die fehlende Durchgängigkeit der Radwege. Sie haben Angst vor Unfällen. Bei den bestehenden Radverkehrsanlagen werden die unzureichende Breite und der bauliche Zustand kritisiert,“ so Tyra.
Die in Düsseldorf regierenden Parteien CDU und Grüne hatten in ihrer Kooperationsvereinbarung die Ergebnisse des Fahrradklima-Tests zum Indikator für ihre Verkehrspolitik gemacht. Die ADFC-Vorsitzende kritisiert: „Die Verkehrswende in Düsseldorf geschieht im Zeitlupentempo und auch nur dort, wo den Pkw-Nutzern keinerlei Nachteile drohen. Entscheidungen werden häufig alleine auf die Frage konzentriert, ob dabei Parkplätze wegfallen. Wichtige Aspekte wie Sicherheit für Radfahrende, Konfliktfreiheit zwischen den verschiedenen Verkehrsteilnehmern und die lebenswerte Gestaltung des öffentlichen Raums spielen dagegen nur eine untergeordnete Rolle.“
Der ADFC fordert bei der Verkehrspolitik die Interessen aller Verkehrsteilnehmer*innen und auch der Anwohner*innen in den Blick zu nehmen. Außerdem müsse sich die Umsetzungsgeschwindigkeit erhöhen. Dafür seien die beiden Radleitrouten, die erst nach der nächsten Kommunalwahl in Teilen fertiggestellt werden sollen, ein Negativbeispiel.
Den ADAC Monitor 2024 „Mobil in der Stadt“ finden sie hier.