Düsseldorf: Fahndungserfolg nach Unfallflucht auf der A44
Auf der Autobahn 44 in Fahrtrichtung Kassel ereignet sich in Höhe der Anschlussstelle Düsseldorf-Messe Arena am Sonntagabend (3.12.) ein Unfall, bei dem ein 26-Jähriger tödliche Verletzungen erlitt. Der Mann aus Kalkar war in Begleitung von zwei 17-jährigen Jugendlichen mit seinem Golf unterwegs. Aufgrund eines Reifenplatzers stoppte er das Fahrzeug auf der Standspur und stieg aus, um den Schaden zu begutachten. Dabei wurde er vom Fahrer eines Range Rovers erfasst, der auf dem rechten Fahrstreifen fuhr. Der Unfallverursacher stoppte seinen Pkw in etwa 300 Meter Entfernung, stieg aus, begutachtete seinen Schaden und fuhr weiter, ohne sich um den Verletzten zu kümmern. Der 26-Jährige verstarb in der Nacht im Krankenhaus.
EK Rover
Für die Polizei begann eine akribische Ermittlungsarbeit. Der einsetzende Schneefall am Unfallabend erschwerte die Arbeit der Spurensicherer. Dennoch gelang es ihnen, Teile des Range Rovers sich sichern, die an der Unfallstelle zurückgeblieben waren. Diese gaben der Ermittlungskommission “EK Rover” die entscheidenden Hinweise. Denn sie gehörten zu einem Range Rover Sport SVR in der Farbe Anthrazit, von denen es in Deutschland nur 1148 Exemplare gibt. Nach Recherchen beim Hersteller kam heraus, dass nur fünf der Fahrzeuge die Sonderlackierung haben, von der sich Spuren am Unfallort fanden. Alle fünf Fahrzeuge wurden von der Polizei geprüft und bei einem Halter in Niedersachsen fanden sich Unfallspuren an der rechten Front.
Die Leiterin der EK Rover, Paulina Bujna suchte den Fahrzeughalter am 19. Dezember 2023 auf. Er räumte einen Unfall auf der A44 ein, äußerte sich dann aber nicht weiter. Die gesicherten Fahrzeugteile passten wie Puzzlestücke zu den Schäden an seinem Fahrzeug. Auch sein Handy wurde bei der Überprüfung der Mobilfunkzellen im Bereich der Unfallstelle geortet. Der 34-Jährige hatte sich direkt nach dem Unfall einen privaten Abschleppdienst nach Niedersachsen organisiert und das Fahrzeug an seinem Wohnort abstellen lassen. Dazu, ob er die Tragweite seines Unfalls erkannt hat und warum er nicht half, schwieg er. Er lässt sich durch einen Anwalt vertreten. Die Polizei hat das Fahrzeug für weitere Untersuchungen sichergestellt.
Staatsanwalt Martin Stücker ermittelt nun wegen unerlaubter Entfernung von Unfallort und fahrlässiger Tötung. Beide Straftaten können mit mehreren Jahren Haft und einer Geldstrafe geahndet werden.
Unfallflucht ist eine Straftat
Polizeipräsidentin Miriam Brauns nimmt den Fall zum Anlass darauf hinzuweisen, dass bei jedem Unfall Spuren hinterlassen werden, die in vielen Fällen die Polizei zum Täter führt. Nach jedem Unfall sind Fahrzeugführer*innen verpflichtet Hilfe zu leisten. Wer sich unerlaubt entfernt, begeht eine Straftat.