ÖPNV in Düsseldorf: Streik im Nahverkehr am Freitag
Aktualisierung Freitag, 02.02.2024: Wie die Gewerkschaft mitteilt, wurden in Düsseldorf alle Betriebshöfe bestreikt, so dass keine Bahn und kein Bus die Depots verlassen konnte. Die Rheinbahn hatte vorab Busse außerhalb abgestellt, um den Botfahrplan bedienen zu können.
Jetzt fahren zwar Züge und S-Bahnen wieder, aber der nächste Streik steht schon fest. Die Gewerkschaft ver.di ruft in NRW die Beschäftigten des kommunalen Nahverkehrs am Freitag (2.2.) zum Streik auf. Hintergrund sind die laufenden Tarifverhandlungen für rund 30.000 Mitarbeitende.
Für die Fahrgäste in und um Düsseldorf bedeutet dies, dass sie sich am Freitag auf Einschränkungen einstellen müssen. Alle U-Bahn-, Straßenbahn- und die meisten Buslinien der Rheinbahn werden von 3 Uhr morgens an für 24 Stunden bestreikt. Betroffen ist das gesamte Netz der Rheinbahn, also die Stadt Düsseldorf, der Kreis Mettmann, die Stadt Meerbusch und die Verbindungen nach Duisburg, Krefeld, Neuss und Ratingen. Bestreikt werden auch die Nachtlinien (NE 1, NE2, NE3, NE4, NE5, NE6, NE7, NE8, DL1, DL4, DL5 und DL6) in der Nacht von Freitag auf Samstag.
Die KundenCenter der Rheinbahn bleiben ebenfalls geschlossen. Der P&R-Parkplatz Südpark kann ab Donnerstagmorgen (1.2.) nur eingeschränkt genutzt werden, teilt die Rheinbahn mit. Es gibt keine Garantie auf freie Parkplätze, da man versuchen wird Busse dort abzustellen, damit sie nicht in den Busdepots blockiert werden..
Not-Fahrplan
Folgende Linien sollen fahren, wahrscheinlich aber nicht nach Fahrplan.
- Linie SB51: D-Flughafen Bf – D-Nordfriedhof – Meerbusch-Büderich, Landsknecht U – Kaarster Bf
- Linie 730: Freiligrathplatz U – Unterrath – Gerresheim – Eller – Reisholz – Benrath – Josef-Kürten-Platz
- Linie 746: Velbert ZOB – Wülfrath – Mettmann, Jubiläumsplatz – Mettmann-Stadtwald S
- Linie 751: Ratingen-Hösel S – Ratingen-Lintorf – D-Angermund S – D-Kaiserswerth, Klemensplatz
- Linie 770: Velbert ZOB – Heiligenhaus – Ratingen-Hösel S
- Linie 771: Velbert ZOB – Heiligenhaus – Ratingen Ost S – Ratingen Mitte
- Linie 782: D-Heinrich-Heine-Allee – Uni-Kliniken – Hilden, Gabelung – Hilden, Süd S – Solingen Hbf
- Linie 785: D-Heinrich-Heine-Allee – D-Reisholz S – Hilden Mitte – Hilden Süd S – Langenfeld-Richrath – Langenfeld S
- Linie 831: Krefeld, HPZ Uerdingen – Krefeld, Uerdingen Bf – Meerbusch, Lank-Latum – Meerbusch, Haus Meer
- Linie 834: Oberkassel, Belsenplatz – Nordfriedhof – Mörsenbroich – Düsseldorf Hbf.
- Linie O5: Erkrath S – Erkrath-Hochdahl S – Trills – Hochdahler Markt – Sandheide – Willbeck – Erkrath-Millrath S
- Linie O6: Erkrath, Haus Brück – Erkrath S – Unterfeldhaus – Kempen – Hochdahler Markt – Erkrath-Millrath S
- Linie O14 (TaxiBus mit Anmeldung): Ratingen-Breitscheid, Am Kessel – Mintarder Weg – An der Pönt – Krummenweg – Ratingen-Hösel S
- Linie O19 (TaxiBus mit Anmeldung): Ratingen, Fliedner Krankenhaus – Lintorf, Rathaus – Ratingen-Lintorf, Mörikestraße
On-Demand-Service flexy
Das kostenpflichtige Mobilitätsangebot auf Bestellung – der On-Demand-Service flexy – ist vom Streik nicht betroffen. Das Bediengebiet und die Uhrzeiten, in denen es das Angebot flexy gibt, bleiben während des Streiks gleich: Im Düsseldorfer Osten (Gerresheim, Ludenberg, Hubbelrath, Knittkuhl, Unterbach, Teile von Grafenberg, Eller und Vennhausen) können Fahrgäste am Freitag in der Zeit von 20 bis 2 Uhr alternativ den On-Demand-Service flexy buchen. Mehr Informationen zu flexy und den Preisen finden Fahrgäste hier: www.rheinbahn.de/flexy .
Forderungen der Gewerkschaft
Die Gewerkschaft will mit dem Streik ein Zeichen setzen, denn die erste Verhandlungsrunde verlief ohne Ergebnis. Die Forderungen von ver.di haben den Schwerpunkt auf der Verbesserung der Arbeitsbedingungen. Es geht der Gewerkschaft um Entlastung, Wertschätzung und attraktivere Arbeitsbedingungen. Denn der Mangel an Arbeitskräften im ÖPNV führe überall zu Fahrausfällen und die Beschäftigten häuften einen riesigen Berg an Überstunden auf, kritisiert ver.di und wirft den Arbeitgebern vor, sie würden auf Verschleiß fahren. „Wir werden den Fahrbetrieb nur mit gesunden Beschäftigen auf Dauer aufrechterhalten können“, erklärt Andrea Becker, ver.di Landesfachbereichsleiterin öffentliche und private Dienstleistungen, Sozialversicherung und Verkehr, und ergänzt: „die Arbeitsbedingungen im ÖPNV sind weit davon entfernt, konkurrenzfähig zu sein. Die Verkehrswende benötigt auch eine echte Arbeitswende im Verkehr“.
Bereits im vergangenen Jahr haben die Beschäftigten Forderungen für die Tarifrunde formuliert und dem Arbeitgeberverband in NRW übergeben.
Diese Betriebe werden laut ver.di bestreikt
- Duisburger Verkehrsgesellschaft Aktiengesellschaft (Duisburg)
- Rheinbahn AG (Düsseldorf)
- WSW mobil GmbH (Wuppertal)
- Stadtwerke Solingen GmbH (Solingen)
- Stadtwerke Remscheid GmbH (Remscheid)
- Bahnen der Stadt Monheim GmbH (Monheim)
- MVG Märkische Verkehrsgesellschaft GmbH (Lüdenscheid)
- Verkehrsgesellschaft Ennepe-Ruhr mbH (Ennepetal)
- Hagener Straßenbahn Aktiengesellschaft (Hagen)
- Kölner Verkehrs-Betriebe Aktiengesellschaft (Köln)
- Stadtwerke Bonn GmbH (SWB) – Bonn
- Stadtwerke Bonn Dienstleistungs-GmbH (SWBD) – Bonn
- Stadtwerke Bonn Verkehrs-GmbH (SWBV) – Bonn
- wupsi GmbH (Leverkusen)
- WestVerkehr GmbH (Geilenkirchen)
- Beteiligungsgesellschaft Kreis Düren mbH (BTG) – Düren
- Niederrheinische Verkehrsbetriebe Aktiengesellschaft NIAG (Moers)
- SWK Mobil GmbH (Krefeld)
- NEW mobil und aktiv Mönchengladbach GmbH (Mönchengladbach)
- NEW mobil und aktiv Viersen GmbH (Viersen)
- Dortmunder Stadtwerke Aktiengesellschaft (Dortmund)
- Vestische Straßenbahnen GmbH (Herten)
- Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen Aktiengesellschaft (Bochum)
- Ruhrbahn GmbH (Essen)
- STOAG Stadtwerke Oberhausen GmbH (Oberhausen)
- Straßenbahn Herne – Castrop-Rauxel GmbH (Herne)
- Stadtwerke Hamm GmbH (Hamm)
- Verkehrsbetrieb Hamm GmbH (Hamm)
- Stadtwerke Gütersloh GmbH (Gütersloh)
- Stadtwerke Münster GmbH (Münster)
- REVG Rhein-Erft-Verkehrsgesellschaft mbH (Kerpen)
- moBiel GmbH (Bielefeld)