Düsseldorf: Streik am Flughafen – rund 100 Flüge annulliert
Wer am Donnerstagmorgen (1.2.) in die Abflughalle des Düsseldorf Flughafens blickte, sah einen vermeintlich geregelten Ablauf. Die Check-In-Schalter waren besetzt, vor den Sicherheitskontrollen bildeten sich keine Schlangen. Lediglich die rund 200 streikenden Beschäftigten der Luftsicherheit, die in ihren gelben ver.di-Westen mit Trillerpfeifen und Fahnen durch die Halle zogen machte deutlich – hier wird gestreikt. Ein Blick auf die Tafel mit den Flugbewegungen zeigte auf, dass von ursprünglich geplanten 286 Flugbewegungen 188 übrig blieben, 81 Starts und 107 Landungen. Rund 100 Flüge wurden annulliert. Damit waren die Passagiere in Düsseldorf noch sehr gut bedient, denn in Köln war der Flugverkehr am Donnerstag fast komplett eingestellt.
Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft, ver.di, hatte zum Streik aufgerufen und sich sicherlich auch für Düsseldorf mehr Beeinträchtigungen erwartet. Doch die für die Luftsicherheit verantwortlichen Firmen hatten ihren Mitarbeitenden mit befristeten Verträgen verdeutlicht, dass ein Streik Auswirkungen auf das Beschäftigungsverhältnis haben wird. Sie waren am Donnerstag verstärkt eingesetzt worden. Außerdem wurde Büromitarbeiter zur Unterstützung bei den Kontrollen herangezogen.
Drei Tarifverhandlungsrunden hat es bisher gegeben, eine Einigung kam dabei nicht zustande. ver.di verhandelt bundesweit für etwa 25.000 Branchenbeschäftigte mit dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS). Gefordert werden 2,80 Euro mehr Lohn pro Stunde, höhere Funktionszulagen und Mehrarbeitszuschläge ab der ersten Überstunde bei einer Laufzeit des Tarifvertrages von zwölf Monaten.
Die Arbeitgeber haben ein Angebots in Aussicht gestellt, verlangen aber, dass ver,di dafür einem Schlichtungsverfahren zustimmt. Das lehnt die Gewerkschaft ab. Das mögliche Angebot sieht vier Prozent Entgelterhöhungen im Jahr 2024 vor, was in der untersten Lohngruppe rund 0,55 Euro mehr pro Stunde und in der obersten Lohngruppe rund 0,82 Euro mehr pro Stunde entspricht. Drei Prozent mehr soll es dann im Jahr 2025, was zwischen 0,43 Euro und 0,64 Euro mehr pro Stunde bedeutet.
Die Tarifverhandlungen werden am 6. und 7. Februar 2024 in Berlin fortgesetzt.