Düsseldorf: Gedenken an die Opfer des Holocaust und der NS-Diktatur
Am 27. Januar jährte sich die Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz. Der Jahrestag der Befreiung ist der nationale Gedenktag für alle Opfer des Nationalsozialismus und zugleich internationaler Holocaust-Gedenktag. Um die Schabbat-Ruhe zu achten, fand die Gedenkveranstaltung am Deportations-Mahnmal an der Marc-Chagall-Straße in diesem Jahr am Sonntag (28.1.) statt.
Seit 2012 gibt es das Mahnmal, das an die Deportation von rund 6000 jüdischen Menschen aus der gesamten Region erinnert, die vom Herbst 1941 bis zum September 1944 von dort in die Ghettos und Konzentrationslager gebracht wurden. Kaum jemand kehrte zurück.
Mit Reden und einer Kranzniederlegung gedachten Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller, die stellvertretende NRW-Ministerpräsidentin Mona Neubaur, Dr. Oded Horowitz, Vorstandsvorsitzender Jüdische Gemeinde Düsseldorf, die Vizepräsidentin des NRW-Landtags, Berivan Aymaz, sowie zahlreiche weitere Menschen aller Opfer des Holocaust und der NS-Diktatur. Der Kantor der Jüdischen Gemeinde, Aaron Malinsky, sang das hebräische Trauergebet “El male rachamim”.
“Bei der Befreiung der Konzentrationslager und Tötungsorte im Frühjahr 1945 wurde das Ausmaß der nationalsozialistischen Vernichtungspolitik offensichtlich. Es wurde sichtbar, was Menschen anderen Menschen antun konnten: Entwürdigung und Entrechtung, Entmenschlichung und Vernichtung. Wir gedenken heute der vielen Opfer und erinnern gleichzeitig daran, wie gefährdet unsere Demokratie, der Parlamentarismus und der Rechtsstaat aktuell sind”, sagte Keller. “Daher appelliere ich: Stehen wir auf, seien wir laut – so wie Düsseldorf es gestern bei den großen Demonstrationen gewesen ist. Wir müssen den Feinden der Demokratie klare Grenzen aufzeigen. Vor dem Hintergrund der Geschichte und mit dem Wissen um die Millionen Opfer werden wir weder den Judenhass der Islamisten noch den Antisemitismus der Rechten akzeptieren.”
Bereits am Freitag (26.1.) gab es im Plenarsaal des NRW-Landtags eine Gedenkstunde.