Düsseldorf: Bahnstreik diesmal über sechs Tage
Die Gewerkschaft der Lokführer (GDL) hat ihre Mitglieder von Mittwoch (24.1.) 2 Uhr bis Montag (29.1.) 18 Uhr zum Streik aufgerufen. Damit wird es im Personen- und Güterverkehr zu erheblichen Beeinträchtigungen kommen. Die Rheinbahn mit den Bussen und Straßenbahnen sowie private Bahnunternehmen wie National Express und andere, die vielfach die Regionalexpress-Linien bedienen, werden fahren.
Die GDL betont, dass es bereits gelungen sei, mit 18 Eisenbahnverkehrs-unternehmen (EVU) mit insgesamt fast 10.000 Mitarbeiter*innen Tarifverträge abgeschlossen zu haben. Es sei ausdrückliche die Deutsche Bahn AG, die Verhandlungen über eine Reduzierung der Arbeitszeit bei vollem Lohnausgleich ablehne. Deshalb werde nun erneut gestreikt.
Die Deutsche Bahn erklärt, dass sie bereits ein umfangreiches Entgegenkommen signalisiert habe, da sie den Beschäftigten eine Lohnerhöhung bis zu 13 Prozent und eine Arbeitszeitreduzierung um eine Stunde angeboten habe. Dies hält die GDL für eine Mogelpackung, da die Absenkung der Wochenarbeitszeit von der Arbeitszeitkapazität abhängig gemacht werde und nicht für die Beschäftigten in den Werkstätten, die Fahrdienstleister, die Beschäftigten in der Infrastruktur und alle anderen, in Schicht- und Wechseldienst arbeitenden Eisenbahner*innen gelte.
Schon lange sei der Fachkräftemangel bekannt, betont die Gewerkschaft und will die DB mit ihren Forderungen dazu zwingen, endlich mehr auszubilden und neue Mitarbeiter*innen einzustellen.
Strittig ist außerdem die Laufzeit des Tarifvertrages, denn während die DB gerne über 32 Monaten abschließen würde, fordert die GDL 24 Monate, wie es auch mit den 18 erfolgreich verhandelten Verträgen mit Eisenbahnverkehrsunternehmen verhandelt wurde.
Die GDL will den angebotenen Verhandlungstermin am 25. Januar 2024 nicht wahrnehmen.
Sie bleibt bei ihren Kernforderungen:
- allgemeine Erhöhung um 25 %
- Absenkung der Arbeitszeit auf die 35-Stunden-Woche für Schichtarbeiter. Freiwillig kann diese bis auf 40 Stunden erhöht werden. Natürlich mit entsprechender Entgeltanpassung von 2,8 % pro Stunde.
- besondere Teilzeit im Alter: Verlängerung bei der DB und Einführung bei den noch fehlenden Wettbewerbsbahnen
- Einführung der Fünf-Schichten-Woche bzw. einer Arbeitsphase von maximal fünf Tagen, anschließend ein Ruhetag von mindestens 48 Stunden
- volle Übernahme des Deutschland-Tickets; alternativ Fahrtkostenübernahme in gleicher Höhe