Düsseldorf: Das „Begehbare Boot“ wird in Bronze nachgebildet
An der Reuterkaserne stand das Kunstwerk „Begehbares Boot“ des Bildhauers Gerhard Moritzen, Dozent an der Akademie. Doch die Skulptur aus Eichenholz litt trotz Restauration immer weiter und soll in Bronze gegossen werden, um sie zu erhalten. Mit dieser Idee begeisterte Moritzen Jonges-Baas Wolfgang Rolshoven, da das Boot an ein Ereignis aus dem Jahr 1973 erinnert. Damals wurde der Düsseldorfer Kunst-Guru Joseph Beuys, der nach Regelverstößen sein Professorenamt verloren hatte, in einer spektakulären Aktion von seinem Schüler Anatol in einem Einbaum über den Rhein gerudert und „heimgeholt“ an das akademische Ufer. Moritzen schnitzte 1996 auch im Gedenken an Beuys eine elegante Kajak-Form mit verdeckter Einstiegsluke.
Zur Finanzierung des Bronzeabguss zerteile der Künstler das alte Boot in 150 raue Würfel, jeder ein Kunstwerk für sich. Der Verkauf der Würfel wurde von Frank von Fraunberg, Mitglied der Heinrich-Heine-Tischgemeinschaft der Düsseldorfer Jonges, und seiner Frau, die Galerie-Chefin Antonia von Fraunberg, organisiert. Interessierte konnten die Einzelstücke für je 300 Euro erstehen.
Am Freitag (19.1.) versteigerte Bürgermeister Josef Hinkel weitere Würfel meistbietend und der Abend ergab rund 7000 Euro. Dazu trug auch eine größere Spende bei. TG 46 Heinrich Heine-Tischbaas Joachim Umbach bedankte sich bei allen Beteiligten. Am 28. März 2024, um 11 Uhr, soll das große fertige Bronzeboot feierlich an der Reuterkaserne aufgestellt werden. Gefertigt wird es in der Gießerei Schmäke.