Düsseldorfer EG gewinnt daheim mit 6:5 (OT) gegen die Nürnberg Ice Tigers
Rund 9000 Düsseldorf*innen haben am Freitagabend (19.1.) alles richtig gemacht. Sie waren bei der Düsseldorfer EG und sahen einen 6:5 Sieg in der Overtime über die Nürnberg Ice Tigers. Das bedeutet: Düsseldorf gewann zwei Punkte. Die Krux: Der Tabellenletzte – die Iserlohn Roosters haben einen Lauf und holten auswärts in Iserlohn drei Punkte. Also: Superspiel in Düsseldorf. Aus der Erbsenzähler-Perspektive ist der letzte Tabellenplatz dennoch näher gerückt. Die DEG-Propaganda versucht das so zu verkaufen: „Zwischen Platz 10 und 14 geht es nun verdammt eng zu.“ Schaun wir mal.
Kurzfristig einspringen
Hendrik Hane musste als Goalie für den kranken Hendrik Haukeland einspringen. Und – Spoiler – machte seine Sache trotz der fünf Treffer überragend. Er hatte einen großen Anteil daran, dass Düsseldorf wenigsten mit zwein Punkten aus diesem Spiel herausging.
Die ersten 20 Minuten laufen gegen Düsseldorf
Spielbeginn: Bereits nach 41 Sekunden geriet Düsseldorf in Unterzahl, weil Philipp Gogulla eine Zwei-Minuten-Strafe wegen Haltens bekam. Diese überstand Düsseldorf. Aber die ersten 18 Minuten gehörten ganz den Gästen. Als Verteidiger Ludwig Byström viel zu frei aus zentraler Position zum Abschluss kam, schlug die Scheibe hinter Hane ein (6.). Nürnberg machte weiter Druck. Und das mit Erfolg. Ryan Stoa stürmte in der 17. Minute solo auf das Düsseldorfer Tor zu. Hatte Zeit und Nerven, sich den Puck zurecht zu legen – und traf zum 2:0. Doch die DEG gab sich nicht auf. Victor Svensson zog er in die Mitte und netzte ein (19.). Einen Traumpass aus dem eigenen Drittel von Agostino auf Brendan O’Donnell konnte dieser zwar nicht verwerten, zog aber einen Penalty. Den brachte er mit einem Schuss durch die Beine des Nürnberger Goalies Hungereckers zum Ausgleich im Tor unter (20.). 2:2 Pausenstand. Für den Hinterkopf: Düsseldorf hatte acht Torschüsse auf dem Zähler, Nürnberg siebzehn.
Huch, sind die dynamisch!
åIm zweiten Drittel war dynamisch. In einem Überzahlspiel war Verlass auf Brandon O’Donnell, der aus dem rechten Bullykreis traf (24.). 120 Sekunden später glich Nürnberg aus: Dane Fox behauptete an der rechten Bande die Scheibe, spielte sie in die Mitte, wo Cole Maier einnetzte (27.). In einem weiteren Überzahlspiel für Düsseldorf packte Bernhard Ebner einen Schlagschusshammer aus und brachte die DEG wieder in Führung (30.). Die Nürnberger verloren die Nerven – auf dem Eis wurde geprügelt. Fox verpasste dem Torschützen einen Faustschlag, Düsseldorfer mischten fröhlich mit, die Handschuhe flogen waagerecht übers Eis. Letztlich hagelte es in der Szene 22 Strafminuten. Die zwei Minuten für den initialen Faustschlag von Fox wanderten auf die Uhr. Nach dem Offensivbully musste auch noch Constantin Båraun wegen eines hohen Stocks auf die Strafbank. 118 Sekunden war Düsseldorf in doppelter Überzahl. Nach einem Bully-Gewinn von Kohen Olischewski machte Cumiskey noch ein paar Schritte und donnerte die Scheibe ins Netz. In der verbleibenden 5:4-Überzahl hielt Nürnbergs Goalie Hungerecker nochmal stark gegen Philip Gogulla, musste dann aber für Niklas Treutle weichen (33.). Frust pur.
Nicht zwangsläufig Ruhe
Aber Führungen müssen in dieser Saison ja nicht zwingend Ruhe bedeuten. Die Nürnberger bekamen einen 2:1-Konter. Tim Fleischer zog ab, Barratt staubte zum Anschluss ab (37.). Dann wurde es bitter: Ebner erwischte bei einem Check Elis Hede mit der Schulter am Kopf. Der Getroffene blieb benommen liegen, Ebner musste vom Eis und die DEG war fünf Minuten in Unterzahl. Ebner bekam eine große Strafe und durfte nicht wieder zurück aufs Eis. Noch vor der zweiten Sirene glichen die Ice Tigers aus. Ian Scheid fälschte einen Schuss von Charlie Gerard ab. Hane hatte keine Sicht (40.)
Torloses Schlussdrittel
Im dritten Drittel fielen keine Tore. Das war zunächst für Düsseldorf eine gute Nachricht. Schließlich mussten sie knapp drei Minuten in Unterzahl überstehen – wegen der Ebner-Strafe. Und auch danach wären es die Nürnberger gewesen, die das nächste Mal getroffen hätten. Erneut shlampte das Düsseldorfer Trainer-.Team beim Wechsel – und verursachte eine zwei Minuten.Straf, weil sechs Düsseldorfer auf dem Eis waren. Das passiert Düsseldorfs Trainer Thomas Dollak nun schon zum wiederholten Mal. Kurz vor der zweiten Hälfte des Drittels war die DEG wieder komplett. Und steigerte sich. Alex Blank spielte im 2:1-Konter einen perfekten Pass auf Kevin Clark. Hätte der die Scheibe ein wenig angehoben bekommen, wäre sie über den linken Schoner von Treutle ins Tor gesegelt (53.). Wenig später traf Sinan Akdag mit einem Pfund aus der Distanz den Pfosten (54.). Das Gestänge stand auch im Weg, als O’Donnell zentral zum Tor zog (55.). Die Entscheidung sollte aber erst später fallen.
Die Fans begeistern
Alle Mannschaften müssen im Kampf um die Playoffs auch den Abstieg im Auge behalten. Deshalb wäre es gut, wenn die DEG am Sonntag ( aus Mannheim etwas Zählbares mitnehmen. Es wird nicht leicht, aber was ist schon leicht in dieser Spielzeit. Los gehts um 14 Uhr.