Düsseldorf: „Markt der Möglichkeiten” an der St. Benedikt-Schule
Michael Bünte und Lars Bruusgaard wollen etwas gegen den Fachkräftemangel in ihrem Unternehmen tun. Deshalb sind die beiden Mitarbeiter der Wayss & Freytag Ingenieurbau AG am Donnerstag (18.1.) in die Aula der St. Benedikt-Hauptschule gekommen, um beim 23. „Markt der Möglichkeiten“ direkten Kontakt mit Schülern*innen der 9. und 10. Klassen zu bekommen. „Wir bieten in Düsseldorf und im Umkreis in jedem Jahr acht bis zehn Ausbildungsplätze im gewerblichen und zusätzlich fünf im kaufmännischen Bereich an. Ich bekomme aber nur drei Bewerbungen“, berichtete Bünte. „Deshalb sind wir hier und versuchen junge Menschen für die Baubranche zu gewinnen.“
Das Bau-Unternehmen belegte einen von 30 Ständen. Einzelne Handwerksbetriebe, aber auch weiterführende Schulen, Berufskollegs, Innungen, die Handwerkskammer Düsseldorf, städtische Betriebe, die Bundeswehr und die Agentur für Arbeit waren ebenfalls vertreten. „Wir möchten den Blick für die Möglichkeiten öffnen, die die Berufswelt bietet. Es gibt viel mehr auf der Welt als das, was man gemeinhin im Alltag bemerkt“, betont die Beauftragte für Studien- und Berufsorientierung (StuBo) der Hauptschule, Sandra Albers. „Die Schüler*innen haben in ihrer Aula eine Art Heimspiel,“ was es erleichtert niederschwellig mit verschiedenen Berufen und Schulformen in Kontakt zu kommen.
Sandra Albers und Schulsozialarbeiterin Tanja Gudat hatten Laufzettel mit einem Fragenkatalog an Schüler*innen verteilt, die im weiteren Schuljahr in den einzelnen Klassen behandelt werden. So war sichergestellt, dass sich alle informierten und die Stände waren gut besucht.
„Ich hatte so an die 20 Gespräche“, resümierte Stefan Landrichinger vom Leo Statz-Berufskolleg. Er informierte die St. Benedikt-Schüler*innen unter anderem über die Möglichkeit nach einen erfolgreich abgelegten Hauptschulabschluss noch die mittlere Reife zu erlangen.
Rex Mähr und Thomas Pohl kamen stellvertretend für die 60.000 Handwerksbetriebe im Kammerbezirk Düsseldorf in die St. Benedikt-Aula. „Viele kleine und mittelständische Betriebe haben einfach nicht die Kapazität, sich einen Vormittag lang in einer Schule zu präsentieren. Deshalb sind wir hier und können später die jeweiligen Anfragen nach Praktika oder Ausbildungsplätzen an die Betriebe weiterleiten“, so Pohl.
Möglich war auch, sich über den Beruf der Erzieher*in zu informieren. „Wir bieten ein und zweiwöchige Praktika an“, erklärte Sozialpädagoge Clemenz Mainz, der bei zitty.familie, einer städtischen Einrichtung für Kinder, Jugendliche und Familien arbeitet. „Die Praktika sind in der Kindertagesstätte, in der Kinder- und Jugenfreizeiteinrichtung und als Kinderbetreuer*in während eine Ferienaktion möglich.“
Der „Markt der Möglichkeiten“ bot viele Chancen für die unterschiedlichen Interessen. Eines haben die Schüler*innen aber sicherlich vermisst. Niemand bot eine Ausbildung zum/r Influencer*in an, wo man doch mit hochgeladenen Videos angeblich Millionen verdient.