Düsseldorf Flingern: Straßenverkehrsamt ignoriert Hinweise auf Gefahren für Schulkinder
Das Hinweisschild für den Fußgängerüberweg mit Zebrastreifen, schwarze Figur auf weißen Grund mit blauem Rahmen, hängt auf dem Kopf. Denn es sind einige Schrauben locker. Die gelben Klebestreifen auf dem Asphalt haben sich gelöst. Eine Passantin soll sogar gestürzt sein, weil sie an den gelben Streifen festklebte. Und das Straßenverkehrsamt? „Das tut sei zwei Monaten nichts“, beklagen sich Mutter Jana Mossanen und SPD-Ratsherr Martin Volkenrath. Und schon wieder ist es für Grundschulkinder und Kita-Kinder in Düsseldorf Flingern lebensgefährlich, morgens und mittags in ihre Klassen und Gruppen zu kommen. An der Ecke Bruchstraße/Schwelmer Straße ist das ein Deja Vu. Alle Beteiligten fragen sich ratlos: Warum macht die Verwaltung nichts? Muss erst ein Kind unters Auto kommen?
Baustelle blockiert den Weg zur sicheren Ampel
„Autofahrende können zurzeit dort nicht erkennen, dass es sich um einen Fußgängerüberweg handelt, den besonders viele Kinder benutzen“, sagt SPD-Ratsherr und Verkehrsexperte Martin Volkenrath. Eigentlich hatten sich die Verwaltungsjuristen im Rathaus einen Ruck gegeben. Das war Anfang September vergangenen Jahres. „Meine Anrufe als Mutter wurden im Rathaus ignoriert“, erinnert sich Jana Mossanen. Erst als sich Ratsherr Volkenrath einschaltete, kam Bewegung in die Sache.
Es geht an dieser Stelle um den Schutz von Schulkindern. Eine Großbaustelle wird noch mehrere Jahre lang den Schulweg über eine nahe Ampel blockieren. Also versuchen die Kurzen, zwischen Autos hindurch zu gehen. Wer morgens zuschaut, wundert sich, dass hier noch kein Grundschüler oder Kita-Kind unter die Räder gekommen ist.
Viele Versprechungen
Versprochen worden war im September das volle Paket: Der Zebrastreifen sowie der Umbau einer Autoparkbucht zur Fahrradabstellzone, damit Kinder schon von weit her sichtbar sind. Und das Aufstellen eines Tempo-30-Smileys, um die Fahrer zu bremsen. Die meisten Versprechungen wurden nicht umgesetzt. „Tatsächlich gab es nur den Zebrastreifen“, blickt Volkenrath zurück. Doch das Provisoriums hat sich durch Dauerregen und den Verkehr in nichts aufgelöst. Mittlerweile haften nur noch wenige Klebestreifen auf dem Asphalt. Der Zebrastreifen ist als solcher nicht mehr zu erkennen.
Nicht eingehaltene Zusagen
„Ich telefoniere mir seit Wochen die Finger wund“, klagt Volkenrath. Der zuständige Abteilungsleiter im Straßenverkehrsamt habe schnelle Abhilfe zugesagt. Passiert sei nichts. Im Büro der Amtsleitung war man voller Verständnis und wollte baldmöglichst die Handwerker zum Ausbessern schicken. Tatsächlich kam niemand. „Mittlerweile begleiten wir unsere Kinder auf dem morgendlichen Schulweg, weil es für sie allein zu gefährlich wäre“, sagt Jana Monassen.
Ratsherr Volkenrath schüttelt mit dem Kopf: „Soll ich jetzt beim Oberbürgermeister intervenieren. Warum passiert da nichts?“