Borussia Düsseldorf holt ersten Titel des Jahres
Für Borussia-Cheftrainer Danny Heister war es am Sonntag (7.1.) bereits Pokalsieg Nummer neun mit den Tischtennisspielern vom Staufenplatz. Für Timo Boll war es sogar schon der elfte, den er im Borussia-Trikot erspielte. Und nicht zum ersten Mal setzte der Routinier beim Final Four in Neu-Ulm den Schlusspunkt. Boll, inzwischen 42 Jahre alt und nach einer langen Schulterverletzung auf Weltranglistenplatz 192 abgerutscht, bewies vor 5000 Zuschauern sowohl im Halbfinale gegen den ASV Grünwettersbach als auch im Endspiel gegen den 1. FC Saarbrücken TT, das wieder mit ihm zu rechnen ist. Seine Vorschlussrunden-Partie gegen seinen ehemaligen Borussia-Mannschaftskameraden Ricardo Walther (Weltrangliste 77) und auch gegen die aktuelle Nummer 14 der Weltrangliste, den Saarbrücker Darko Jorgic, gewann er. Bolls 50. Punkt gegen Jorgic machte den Deckel auf den insgesamt 28. Pokalsieg der Düsseldorfer drauf.
Mit 3:1 gegen den ASV hatten sich die Düsseldorfer ins Finale gespielt und dort gegen den FC mit 3:0 souverän gewonnen. „Im Endeffekt waren es beim Final Four zwei souveräne Siege. Das Jahr hätte schlechter beginnen können“, meinte Heister. „Ich bin sehr froh.“
Boll war zwar der letztlich entscheidende Borussia-Akteur, doch der beste Punktesammler war Anton Källberg (Wrl. 15). Der Schwede musste insgesamt dreimal an die Platte und behielt in der Vorschlussrunde gegen Deni Kozul (Wrl. 144) und Tiago Apolonia (Wrl. 48), als auch im Finale gegen Patrick Franziska (Wrl. 29) die Oberhand. Källberg war durch die erstaunlich deutliche Niederlage von Einzel-Europameister Dang Qiu (Wrl. 13) gegen Apolonia zum zweiten Halbfinaleinsatz gezwungen.
In Finale spielte Qiu, der gegen Apolonia nicht wirklich in den Rhythmus fand, wie ausgewechselt und ließ Saarbrückens Yuto Muramatsu nicht den Hauch einer Siegchance. „Für mich lief es zunächst nicht so ideal. Aber am Ende ziehe ich natürlich ein super Fazit. Der Titel ist das was zählt“, bilanzierte Qiu nach der Siegerehrung.
Boll kam nach den Erfolgen von Qiu und Källberg (über Franziska) mit einem 2:0 Vorsprung an den Final-Tisch. Dort bewies der Routinier, dass er sich intensiv auf das Final Four vorbereitet hatte. Jorgic musste über vier Sätze alles geben, um Boll eine Partie auf Augenhöhe bieten zu können. Im fünften und letzten Durchgang des Matches spielte der Borusse seine gesamte Erfahrung und Fähigkeiten im Umgang mit Tischtennisschläger und -ball aus. Auf 9:0 zog Boll davon, bevor Jorgic der erste Punkt gelang. „Es ist natürlich leichter zu spielen, wenn man 2:0 vorne liegt“m urteilte Boll. „Aber ich bin zufrieden mit meiner Leistung und das habe ich schon lange nicht mehr sagen können. Die ganze Arbeit hat sich gelohnt.“
Mit dem Pokalsieg haben die Düsseldorfer eines ihrer Saisonziele erreicht. „Es gibt ja noch das Final Four der Champions League für uns und die Meisterschaft“, meinte Heister vorausblickend. Bei den Ergebnissen des Final Fours im deutschen Pokal klingt das fast wie eine Drohung.
Halbfinale
Borussia – ASV Grünwettersbach 3:1
Anton Källberg – Deni Kozul 3:1 (11:3, 5:11, 12:10, 12:10); Dang Qiu – Tiago Apolonia 0:3 (8:11, 9:11, 9:11), Timo Boll – Ricardo Walther 3:0 (17:15, 11:5, 11:4); Källberg – Apolonia 3:2 (11:9, 9:11, 11:4, 7:11, 11:5)
Finale
1. FC Saarbrücken TT – Borussia
Yuto Muramatsu – Dang Qiu 0:3 (7:11, 6:11, 5:11), Patrick Franziska – Anton Källberg 0:3 (3:11, 8:11, 6:11), Darko Jorgic – Timo Boll 2:3 (7:11, 12:10, 11:6, 10:12, 2:11