Düsseldorf: Sternsinger bringen den Segen
Wenn in diesen Tagen die Sternsinger durch die Straßen ziehen und den Segen zu den Menschen bringen, gibt es auf beiden Seiten leuchtende Augen. Denn viele freuen sich über den Segen, der mit einer Spende honoriert wird und die Kinder sind stolz, sich für andere zu engagieren, denen es nicht gut geht.
Das Motto der diesjährigen Sternsingeraktion ist „Gemeinsam für unsere Erde – in Amazonien und weltweit“. Brandrodung, Abholzung und die rücksichtslose Ausbeutung von Ressourcen zerstören die Lebensgrundlage der einheimischen Bevölkerung der südamerikanischen Länder Amazoniens. Dort und in vielen anderen Regionen der Welt setzen sich Partnerorganisationen der Sternsinger dafür ein, dass das Recht der Kinder auf eine geschützte Umwelt umgesetzt wird.
In Eller sind am Freitagmittag die Geschwister Freddy, Lotti und Isabelle als die heiligen drei Könige Caspar, Melchior und Balthasar unterwegs. Nachdem sie bereits die Kindergärten besucht haben, werden sie am Mittag am Rathaus in Eller erwartet. Auch dort hinterlassen sie den Segenaufkleber an der Eingangstür und über der Tür des Bezirksverwaltungsstellenleiters. Pfarrer Joachim Decker ist froh über das Engagement der Geschwister, denn auch in Eller sinkt die Zahl der Kinder, die als Sternsinger ziehen möchten. Am Samstag wird in St. Gertrud eine Messe gefeiert, an der alle Sternsinger teilnehmen. Noch bis Sonntag sind sie in Gruppen zu den Menschen unterwegs, die sich für den Besuch angemeldet haben.
Die Tradition von Haus zu Haus zu ziehen gibt es nur noch in wenigen Stadtteilen, denn zum einen fehlt es an Sternsingern und zum anderen gab es auch schon negative Reaktionen auf den katholischen Brauch. Eine Gemeinden sind dazu übergegangen, dass die Sternsinger zu bestimmten Zeiten vor oder in der Kirche anzutreffen sind und dann der Segen abgeholt werden kann.
Eine Übersicht, wann und wo die Sternsinger in den Stadtteilen ziehen, finden sie hier.
Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller empfing am Freitagmorgen rund 40 Sternsinger*innen der Pfarrgemeinden St. Lambertus, St. Antonius und Benediktus sowie der ukrainischen Griechisch-Katholischen Kirchengemeinde Christus König im Jan-Wellem Saal des Rathauses. Die Kinder und Jugendlichen sangen, sammelten Spenden und brachten dort wie auch an vielen anderen Häusern Düsseldorfs den Segensspruch “20*C+M+B+24” an.
“Ich freue mich sehr, dass Ihr den Segen bringt und durch das Sammeln von Spendengeldern anderen Kindern in Not helft. Das unterstütze ich gerne, denn Ihr zeigt damit Mitmenschlichkeit und christliche Nächstenliebe. Die Solidarität mit anderen ist in Düsseldorf sehr groß. Dafür sind die Sternsingerinnen und Sternsinger das schönste Beispiel,” erklärte der Oberbürgermeister.
Erstmals schlossen sich in diesem Jahr Kinder der ukrainischen Griechisch-Katholischen Kirchengemeinde Christus König an. Sie sangen zum Abschluss der Veranstaltung ukrainische Weihnachtslieder. Auch in der Ukraine ist es üblich, von Haus zu Haus zu gehen, Weihnachtslieder zu singen und den Menschen alles Gute zum Fest zu wünschen. Die Gruppe, die von Pfarrer Mykola Pavlyk, seiner Tochter Solomija sowie der ukrainischen Generalkonsulin Iryna Shum begleitet wurde, wollte sich mit den Liedern auch für die große Unterstützung der Düsseldorfer*innen seit dem Angriffs Russlands bedanken.
“Gerade in diesen Tagen denken wir ganz besonders an diejenigen, die dort leben, wo Krieg herrscht – wie etwa in Israel, Gaza oder eben auch in der Ukraine”, betonte Keller. “Ich finde es wichtig, dass wir uns die Lebensbedingungen und das Schicksal dieser Kinder und aller Kinder in Not immer wieder in Erinnerung rufen.”