Düsseldorf Oberbilk: 20 Verletzte und zwei Reanimationen beim Brand in einem Mehrfamilienhaus
Aktualisiert 24.12.2023, 14 Uhr | Nach Angaben der Düsseldorfer Polizei ist eine schwerletzte, zurzeit noch unbekannte Person im Krankenhaus an den Folgen der Verletzungen gestorben. Eine weitere Person befinde sich in Lebensgefahr. Die Düsseldorfer Polizei habe eine Mordkommission zur Untersuchung des Brandes gebildet.
Aktualisiert 23.12., 22.20 Uhr | 20 Personen verletzt, zwei von ihnen mussten reanimiert werden. Dutzende Menschen haben einen Tag vor Heilig Abend ihre Wohnung verloren und müssen entweder bei Freunden und Verwandten unterkommen oder in den Notunterkünften der Stadt Düsseldorf. 135 Feuerwehrleute und viele Dutzend Rettungskräfte waren ab 16.43 Uhr am Samstag im Einsatz. Auch aus Neuss wurden Rettungswagen angefordert. Zwei Mehrfamilienhäuser an der Industriestraße brannten sowohl auf der Vorder- als auch auf der Rückseite über die gesamte Gebäudehöhe. Ein unmittelbar benachbartes Altenheim und seine Bewohner*innen blieben – wie durch ein Wunder – von den Flammen verschont.
„Hier brennt eine Mülltonne“
Der erste Alarmruf hätte ungeübte Disponenten in der Leitstelle in die Irre führen können. „Hier brennt eine Mülltonne in einer Tordurchfahrt“, sagte der Anwohner nach Angaben eines Feuerwehrsprechers. Schon da habe sein Kollege in der Leitstelle typische Geräusche von lodernden Flammen hören können und entsprechende Feuerwehrkräfte alarmiert. Dann gingen kurz hintereinander weitere Notrufe ein.
Flammen lodern die Fassaden empor
Als die Feuerwehr in der Industriestraße eintraf, fraßen sich die Flammen über die die gesamte Fassadenhöhe der beiden betroffenen Häuser hinauf. Etage für Etage barsten die Fenster, sodass Flammen und giftiger Rauch in jede Wohnung eindringen konnten. Die Feuerwehr schickte mehrere Einsatztrupps zur Rettung von Menschen in die Feuerzone und brachte vor den brennenden Häusern zwei Drehleitern in Stellung. „Für mehr hatten wir keinen Platz“, sagte der Feuerwehrsprecher.
Menschenrettung
In der Anfangszeit konzentrierten sich die Retter darauf, Menschen aus den brennenden Häusern zu bergen – entweder über die Drehleitern oder unter Schutzhauben, zu Fuß über die Treppenhäuser. Auf der Ellerstraße parkte der Bus der Feuerwehr, um Betroffenen als erste Anlaufstelle zu dienen. Auch das benachbarte Seniorenheim stellte einen Raum zur Verfügung und half bei der Betreuung. Immer wieder verließen Rettungswagen unter Blaulicht und Sirene das von der Polizei mittlerweile weiträumig abgesperrte Areal. Als die Personen gerettet waren, konzentrierten sich die Feuerwehrtrupps auf das Löschen. Auch das gestaltete sich schwierig. Bis in die späten Abendstunden des Samstags waren Retter im Einsatz, denn mittlerweile hatte sich der Brand bis hinein in die Dachstühle der beiden betroffenen Häuser ausgebreitet. Dort flammten immer wieder Glutnester auf. Um sie aufzuspüren kamen unter anderem Wärmebildkameras zum Einsatz.
Bis auf Weiteres werden die beiden Häuser von der Feuerwehr als nicht bewohnbar eingestuft. Zur Schadenshöhe und zur Brandursache gab es zunächst keine Angaben. Die Polizei wird den Brandort nach Ende der Löscharbeiten übernehmen, um zu ermitteln.