Düsseldorf: Gedenken an die ermordeten Sinti und Roma
Mit einer Kranzniederlegung am Mahnmal “Ehra”, am alten Hafenbecken, gedachten am Freitag (15.12.) Bürgermeisterin Klaudia Zepuntke, Roman Franz, Vorsitzender des Landesverbands Deutscher Sinti und Roma NRW, Thomas Dautzenberg, Direktor beim Landtag, sowie Lorenz Bahr, Staatssekretär im NRW-Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration, der Opfer des Völkermords während der NS-Zeit.
Am 16. Dezember 1942 gab Heinrich Himmler den Befehl, die letzten Sinti und Roma aus Deutschland und aus den besetzten Ländern in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportieren zu lassen. Dieser berüchtigte “Auschwitz-Erlass” war ein zentraler Befehl zum nationalsozialistischen Massenmord, dem bis zum Kriegsende hunderttausende Angehörige der Roma-Minderheit in nahezu allen besetzten Ländern zum Opfer fielen. 1994 erklärte der damalige Bundespräsident Roman Herzog den 16. Dezember zum nationalen Gedenktag in Erinnerung an diesen Völkermord.
“Nach dem fürchterlichen Erlass vom Dezember 1942 wurden auch in Düsseldorf die letzten noch lebenden Sinti und Roma Europas im März 1943 abtransportiert”, sagte Bürgermeisterin Klaudia Zepuntke. “Es ist wichtig, an diesen schrecklichen Völkermord zu erinnern und der Opfer zu gedenken. Die katastrophalen Ereignisse der Vergangenheit lehren uns, dass es Minderheiten zu schützen gilt und Hass und Unterdrückung keinen Platz in einer demokratischen Gesellschaft haben.”
Nach der Kranzniederlegung gab es eine Gedenkveranstaltung in der Mahn-und Gedenkstätte, bei der Thomas Dautzenberg weitere Worte des Gedenkens an die Anwesenden richtete. Roman Franz sowie Lorenz Bahr sprachen im Anschluss.
Bastian Fleermann führte die Gäste in die Lesung “Es ist eine Geschichte, traurig, aber wahr.” ein, die von Schüler*innen des Lycée français international vorgetragen wurde. Der Musiker June Heilig begleitete die Veranstaltung musikalisch.