Düsseldorf: „Downtown Waffles“ verbinden Inklusion mit leckerem Gebäck
Bei der Weihnachtsfeier von „Kleeblatt Düsseldorf*Trisomie 21“ konnte das junge Unternehmen „Downtown Waffles“ am Samstag (9.12.) seine erste Bewährungsprobe meistern und mit Erfolg bestehen. „Es war unser erster offizieller Einsatz, so eine Art Soft-Opening“, erläuterte Vincent Wirxel.
Er hat das Konzept „Downtown Waffels“ als Abschlussarbeit seines Designstudiums entwickelt und den gesamten Web- und Marketingauftritt konzipiert. Den Anstoß gab seine Schwester Laura, die selbst das Down-Syndrom hat, und erfahren musste, wie schwer es für Menschen mit Trisomie 21 ist, eine Stelle auf dem Arbeitsmarkt zu bekommen. „Das Hauptziel von Downtown Waffles ist nicht Gewinnmaximierung, sondern die Förderung der Inklusion und eine positive Beteiligung von behinderten Menschen am ersten Arbeitsmarkt,“ beschreibt Wirxel. Nach bestandener Bachelor-Prüfung drängte ihn sein Studienkollege Tom Sion, das Konzept sei zu gut, um wieder in der Schublade zu verschwinden. So gingen sie gemeinsam an die Umsetzung. „Wir möchten demnächst mit einem Anhänger unterwegs sein, auf dem ein Teamleiter und zwei behinderten Menschen bei Events Waffeln backen,“ erläutert Wirxel. Er ist überzeugt, dass Inklusion und Wirtschaftlichkeit keine Gegensätze sein müssen, dass es möglich ist, behinderte Menschen fair zu bezahlen und dennoch Gewinne zu erwirtschaften.
„Kleeblatt Düsseldorf*Trisomie 21“ bot mit ihrer Weihnachtsfeier die ideale Gelegenheit zum Test des Konzepts. Zum Netzwerk für Familien mit von Trisomie 21 betroffenen Kindern gehören mehr als 100 Familien, von denen viele die Weihnachtsfeier besuchten. Dabei fanden die Waffeln reißenden Absatz. „Es ist ein sehr schöner Rahmen, das in so einem Umfeld machen zu können,“ freute sich Vincent Wirxel.
Allerdings hat der Gründer noch eine große Hürde zu überwinden. Denn die Finanzierung des Anhängers für den mobilen Einsatz von „Downtown Waffles“ ist noch nicht gesichert. Daher riefen die Waffelbäcker bei der Weihnachtsfeier zu Spenden auf. Da die Waffeln bei der Premiere kostenfrei waren, spendeten die Gäste gerne.
Die Kleeblatt-Gründerinnen, Eva Schwientek und Simone Eßer, würden sich freuen, mit dem Downtown-Waffles-Gründer eine längerfristige Beziehung einzugehen. „Bei unseren Veranstaltungen können wir immer Waffeln anbieten“, meinte Schwientek. „Und langfristig gesehen können unsere Kinder vielleicht mal dort arbeiten.“