Düsseldorf: Comic und Manga Convention im Weltkunstzimmer
Paula ist kurz bevor sie ins Weltkunstzimmer kam noch bei einem Geldautomaten vorbei gegangen, um sich mit Bargeld zu versorgen. „Meine beiden Geschwister sind auch Manga-Fans. Für sie will ich Weihnachtsgeschenke kaufen“, verrät die Solingerin. Sie hatte sich wie Scarlett Elsa aus dem Manga Comic „Fairy Tale“ gekleidet und fühlte sich im Kreise der Besucher der Comic und Manga Convention (CMC) pudelwohl.
Denn am Samstag (9.12.) hatten sich die Besucher*innen zum allergrößten Teil wie ihre jeweilige Lieblings-Comicfigur angezogen. „Ich komme gerne nach Düsseldorf zu solchen Conventions, weil man da ohne viel Aufsehen zu erregen seine Leidenschaft ausleben kann“, erklärte Paula.
40 Künstler*innen und 40 Aussteller*innen konnten CMC-Mitveranstalter Miguel Riveras und sein Team begrüßen. „Wir achten auf einen guten Mix der Angebote und darauf, dass keine Plagiate angeboten werden“, betonte Riveras. „Es gibt in der Manga-Szene gerne mal Menschen, die etwas aus dem Internet herunter laden und es als ihre Arbeit anbieten.“
So konnten sich die Manga-Fans beim Kauf einer Zeichnung darauf verlassen, ein Original zu bekommen. Einige Besucher*innen gaben besondere Arbeiten in Auftrag. „Manche lassen ihre Eltern als Superhelden malen oder ihren Lehrer als Pokemon“, amüsierte sich Riveras. „Das ist sehr beliebt.“
Der Organisator erlebte bei der CMC, die er seit 2019 zweimal im Jahr im veranstaltet, eine Premiere. „Wir haben erstmals einen Zeichner direkt aus Japan dabei. Dass er kommt, damit hatten wir gar nichts zu tun, er hat sich selbst bei uns beworben.“
Dass Nishio Kami im Weltkunstzimmer sitzt, ist Helga Waga zu verdanken. Die gebürtige Japanerin lebt seit 14 Jahren in Düsseldorf und ist Stammgast auf der CMC. Sie erzählte Nishio Kami von der Veranstaltung. Der Zeichner hatte bereits von seinem Düsseldorfer Freund Christian von der Convention erfahren, so bedurfte es nicht viel Überredungskunst, Kami ins Weltkunstzimmer zu locken. Der Japaner hatte sich bestens vorbereitet und eine Geschichte gezeichnet, die auf dem Düsseldorfer Weihnachtsmarkt spielt. Im Internet besorgte er sich Fotos und konnte so den Marktplatz mit Riesenrad, das über dem Rathaus mit einer schmalen Sichel zu erkennen ist, zeichnen. „Er war mit uns jetzt live vor Ort. Der Weihnachtsmarkt hat ihm super gefallen. Er hat Bratapfel-Glühwein getrunken“, verrät Christian. „Ihm gefällt es in Düsseldorf so gut, dass er schon davon gesprochen hat, vielleicht mal hier zu leben.“
Entsprechend hatten nicht nur die Manga-Fans als Besucher*innen, sondern auch die Aussteller*innen viel Spaß im Weltkunstzimmer.