Düsseldorf Reisholz: Auf dem alten Mannesmann Gelände entsteht „The Tube“
Alexander Heubes rechnete für seinen Sohn die Größe des Projekts „The Tube“ in Fußballfelder um. „Er konnte sich nicht vorstellen, wie groß die Fläche ist, die wir in Reisholz bebauen. Als ich ihn sagte, dass das Gebiet so groß ist wie 17 Fußballfelder, war er beeindruckt“, verriet der Managing Director Europe der Frasers Property am Dienstag (5.12.) während der Feierstunde zum ersten Spatenstich für den neuen Industrie- und Gewerbepark in Reisholz.
Auf dem ehemaligen Geländes des Mannesmann-Röhrenwerkes an der Reisholzer Bahnstraße entsteht eine riesige Halle mit mehr als 70.000 Quadratmetern Dachfläche. Die wird komplett mit Photovoltaik-Paneelen bestückt und soll so einen Großteil der Energie für die Mieter bereitstellen. Fraser Property will viel in die Nachhaltigkeit investieren. Umfangreiche Maßnahmen, wie ein intelligentes Heizsystems auf Basis modernster Wärmepumpentechnologie und ein Messsystems zur Optimierung des Energieverbrauchs, sollen eingebaut werden. Auch beim Rückbau der alten Mannesmann-Gebäude wird umweltgerecht gearbeitet. „Wir streben erstmalig die Gold-Zertifizierung der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen für einen CO2-reduzierten und transparenten Rückbau eines Industriegeländes an“, erläuterte Heubes. „Das neue Gebäude ist ein Statement für nachhaltiges und zukunftsfähiges Bauen. Wir tragen Verantwortung für unsere Umwelt und zukünftige Generationen.“
Trotz der Zukunftsorientierung will Heubes Historisches bewahren. „Als wir mit dem Rückbau der alten Gebäude begannen, fiel uns die alte Baugenehmigung in die Hände“, offenbarte Heubes. „Da ist uns noch einmal klar geworden, welche Verantwortung wir tragen.“ Die Gebrüder Mannesmann übernahmen das 1899 gebaute Röhrenwerk und bei der Planung der neuen Nutzung schaltete sich der Denkmalschutz ein. Das verzögerte die Genehmigungsverfahren, führte aber dazu, dass Teile der alten Bebauung und viele alte Maschinen aus dem Röhrenwerk gerettet werden konnten. „Industriegeschichte ist es wert, erhalten zu werden“, betonte Düsseldorfs Baudezernentin Cornelia Zuschke. „Gemeinsam haben wir alle Klippen umschifft und an dem historischen Standort kann unter Wahrung des Denkmalschutzes Neues entwickelt werden.“ So entstehen demnächst 300 bis 400 neue Arbeitsplätze.
Die Hochbauarbeiten haben bereits begonnen, die ersten Stützstreben sind gesetzt. Die Arbeiten können zügig fortgesetzt werden, da bereits 1100 Tonnen Stahlstreben bereit liegen und der Beton für die 30.000 Quadratmeter Fassadenfläche geordert ist, erklärt Heubes. „Der Spatenstich für so ein großes Projekt, ist in einer Zeit, in der man überall nur noch von Baustopps und Insolvenzen liest und hört ein gutes Zeichen“, freute sich Zuschke. „Dass es noch Projektentwickler gibt, die antizyklisch arbeiten und an Projekten festhalten ist gut zu wissen.“