Wohnungsnot in Düsseldorf steigt weiter – Stadt schafft weitere Unterkünfte für Flüchtlinge und Obdachlose
Die Lage auf dem Wohnungsmarkt in Düsseldorf ist weiterhin sehr angespannt. Das führt dazu, dass die Chancen für Menschen wie Obdachlose oder Geflüchtete sehr gering sind, eine Mietwohnung zu finden. Besonders die Unterkünfte für Geflüchtete sind so voll, dass die Stadt teure Hotelplätze angemietet hat, um Plätze zu schaffen. Aber auch die Zahl der Obdachlosen steigt. Im Ausschuss für Gesundheit und Soziales (AGS) wurde am Dienstag (28.11.) darüber informiert, dass es allein bis zum Stichtag 22.11.2023 1438 neue Fälle in der Beratung von Obdachlosen erfasst wurden. Die Zahl lag im vergangenen Jahr bei 1085. In den Notschlafstellen übernachteten in diesem Jahr bereits 1789 Personen.
Umwidmung von Bürogebäuden
Um die Unterbringungssituation zu verbessern, beschloss der AGS die weitere Anmietung von Unterkünften für Geflüchtete und Obdachlose, um teure Hotelzimmer aufzugeben. In einem ehemaligen Bürogebäude an der Elisabethstraße in Unterbilk soll Wohnraum für 130 Menschen geschaffen werden. Weitere 148 Personen sollen in einem Haus an der Werftstraße in Heerdt untergebracht werden. Beide Häuser werden auf 15 Jahre befristet angemietet.
Nach Fertigstellung dieser Unterkünfte können vier Hotels aufgegeben werden, was die Kosten um rund 50 Prozent reduziert. Das Ziel ist mittelfristig, alle derzeit noch angemieteten Hotelunterkünfte durch günstigere, dauerhaftere Lösungen zu ersetzen.
In dem Gebäude in Heerdt wird geprüft, ob zusätzlich Platz für Künstlerateliers ist.
“Mit der Akquise dieser Unterkünfte können wir die Wohnsituation der untergebrachten Menschen verbessern und Kosten einsparen. Das ist nicht nur für Geflüchtete und Obdachlose eine gute Nachricht, sondern auch für den städtischen Haushalt. Wir verfolgen weiterhin die Strategie, dezentral, also im gesamten Stadtgebiet, Unterbringungseinrichtungen für die Betroffenen zu schaffen”, sagt Miriam Koch, Beigeordnete für Kultur und Integration der Landeshauptstadt Düsseldorf.
Fast 7.000 Menschen ohne Wohnung
Mit Stand November 2023 sind in Düsseldorf 2.729 Geflüchtete untergebracht. Hinzu kommen noch 2.653 Kriegsgeflüchtete aus der Ukraine, die in den städtischen Unterkünften leben und 1.408 Menschen aus dem Bereich Obdach. Täglich nehmen bis zu 300 Menschen mit dem Lebensmittelpunkt Straße das Angebot der Notschlafstellen in Anspruch. Aber auch Familien und Einzelpersonen, die von einer Zwangsräumung betroffen sind, müssen untergebracht werden. Im Jahr 2022 gab es insgesamt 202 angekündigte Zwangsräumungen.