Düsseldorf: Rund 2000 demonstrieren für Palästinenser – rund 60 Gegendemonstranten warnen vor Antisemitismus
Rund 2000 Menschen haben am Samstag (18.11.) in Düsseldorf gegen das israelische Vorgehen im Gaza-Steifen protestiert. Als der Demonstrationszug kurz nach dem Start an der Ecke Oststraße/Steinstraße auf eine pro-israelische Gegendemonstration mit rund 60 Teilnehmenden traf, standen sich die Gegner aus dem Nahen Osten unmittelbar gegenüber. Sowohl die mit zahlenmäßig starken Kräften vertretene Polizei als auch die Ordner der Palästinenser-Demo bildeten Ketten, um Übergriffe zu verhindern.
Protest auf der Königsallee
Anders als vor zwei Wochen durften die Demonstrierenden dieses Mal die Königsallee hinauf und auf der Gegenseite wieder herab in Richtung Graf-Adolf-Platz ziehen. In ihrer Tagesbilanz schreibt die Düsseldorfer Polizei: „Das Demonstrationsgeschehen sei ohne nennenswerte Zwischenfälle verlaufen. Es seien einige Anzeigen wegen des Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz und wegen Volksverhetzung gegen Teilnehmer*innen der Palästina-Demo geschrieben worden. Dabei mussten die Polizist*innen flexibel sein.
Juristisches Ringen um Begriffe
Wie bei der ungleich größeren Demo vor 14 Tagen sollten einige Schlüsselwörter der Protestler gegen Israel verboten sein. Anwälte der palästinensischen Organisatoren hatten vor dem Verwaltungsgericht Düsseldorf jedoch erstritten, dass Vergleiche mit dem Genozid für die israelische Reaktion auf den Hamas-Terror mit Geiselnahme durch die Meinungsfreiheit gedeckt seien.
Die Demonstrierenden machten reichlich Gebrauch von der Vokabel. Den deutschen Medien wurden Lügen vorgeworfen, „Deutschland finanziert, Israel bombardiert“ gerufen. Auf Plakate wurde behauptet, an den Händen der Deutschen klebe Blut.
Anmeldungen bis zum Jahresende
Dass das beklagte Bombardement der Israelis sofort aufhören würden, wenn die Geiseln freigelassen werden würden, erwähnte kein Teilnehmer*in. „Bring them home“ erscholl aus der Gegendemo mit Israel-Banner und Fotos der von Hamas versteckt gehaltenen Geiseln. Auf dem Johannes-Rau-Platz wurde die palästinensische Demo um 16.44 Uhr aufgelöst. Verbunden mit dem Hinweis, man habe bis zum Jahresende Demonstrationen in Düsseldorf angemeldet.