Düsseldorf: Ein Assistenzhund für Noam – wer kann bei diesem Herzenswunsch helfen?
Familien mit einem schwerbehinderten Kind haben es schwer im Alltag, denn die Kinder brauchen viel Fürsorge und Betreuung. Die Situation wird nicht leichter dadurch, dass viele Hilfsmittel, die die Situation für die Behinderten erleichtern würden, von der Kasse nicht anerkannt sind oder der Kampf darum regelmäßig zur nerven- und zeitaufreibenden Tortur wird. Da geht es um spezielle Therapien, um einen angepassten Rollstuhl oder wie im Fall des zehnjährigen Noam um einen Assistenzhund.
Noam liebt Tiere
Noam ist 10 Jahre alt und lebt mit seiner Mutter in Gerresheim. Er leidet am Pelizaeus-Merzbacher-Syndrom, einer genetischen Erkrankung des zentralen Nervensystems, durch die er weder laufen noch alleine sitzen kann. Trotzdem ist Noam ein gut gelauntes Kind, dass die Förderschule besucht und Alltagsgespräche gut verstehen verstehen kann. Er antwortet mit Mimik.
Mit einem befreundeten Hund erlebt Mutter Cornelia Pohl, wie das Tier Noam zum einen motiviert, ihn zum anderen aber beruhigt und entspannen lässt. Da Noam Tiere über alles liebt, hat Cornelia Pohl einen Antrag auf einen Assistenzhund gestellt. Der Hintergedanke dabei ist auch, dass Noam, wenn er in die Pubertät kommt, einen Partner an seiner Seite hat. Sie weiß, dass Eltern sind in der Lebensphase oft abgemeldet sind und leider hat Noam keine wirklichen Freunde.
Assistenzhunde haben keine Heilmittelnummer
Doch ein Assistenzhund hat keine Heilmittelnummer. Kassen übernehmen die Kosten dafür nur, wenn beispielsweise die Aufgabe als Blindenhund erfüllt wird. Ein Assistenzhund, der individuell auf den Besitzer ausgebildet wird, kostet rund 30.000 Euro. Die Hunde durchlaufen zunächst eine einjährige “Grundausbildung”. Wenn diese abgeschlossen ist und das Tier einen medizinischen Check bestanden hat, wird getestet, welcher Hund zum zukünftigen Besitzer passt. Die „Chemie“ muss stimmen und das wird von den Ausbilder*innen genau analysiert. Man kann sagen, dass der Hund sich sein Herrchen aussucht und nicht umgekehrt. Nach dieser Auswahl lebt der Hund ein weiteres Jahr im Hundezentrum und erhält ein auf das künftige Herrchen ausgerichtetes Training. In dieser Zeit gibt es regelmäßige Besuche, um Tier und Halter aneinander zu gewöhnen.
Spendenaktion
Die Hälfte des Geldes für den Hund hat Noams Mutter bereits durch Spenden gesammelt und hofft nun auf Unterstützung der Düsseldorfer*innen. Ziel ist, im nächsten Jahr einen passenden Hund für Noam zu finden.
Noam wird vom Ambulanten Kinder- und Jugend Hospizdienst (AKHD) betreut. Darüber ist die Familie auch im Kontakt mit der Biker4Kids, die regelmäßig Aktionen für die an Kinder und Familien starten, wie der Motorradkorso, bei dem Noam mit Begeisterung mitfährt.
Die Biker4kids haben den Verein „Freunde und Unterstützer der Kinderhospizarbeit Düsseldorf“ gegründet, um Kindern und Jugendlichen, die vom Ambulanten Hospizdienst betreut werden, individuell spontan helfen zu können. Denn laut Satzung darf der AKHD keine Mittel für einzelne Personen ausgegeben. Mit Hundetherapie, Krankentransporten, Medikamenten, Musik, Aktionen für die Geschwisterkinder sowie Hilfen bei finanziellen Notlagen oder Beerdigungen kümmert sich der Verein um die vom AKHD betreuten Familien. Detlef Mehlmann von den Biker4kids kennt Noams Herzenswunsch mit dem Assistenzhund und würde gerne helfen. Doch auch für den VDFU ist das ein hoher Betrag.
Weitere Informationen zum Assistenzhund und der Spendenaktion finden sie auch hier.