Düsseldorf: Shabbat-Tafel mit 240 leeren Stühlen erinnert an die Geiseln in der Hand der Hamas
Der Shabbat wird von den Juden gefeiert, wenn freitags die Dunkelheit hereinbricht. Dafür werden die Tische festlich gedeckt und man isst im Kreis der Familie. Die langen Shabbat-Tafeln, die am Freitag (10.11.) auf dem Gustav-Gründgens-platz gedeckt wurden, sollen an die 240 Menschen erinnern, die seit dem 7. Oktober in der Gewalt der Hamas sind.
Ihre Bilder hängen an den Stühlen und zeigen, dass unter ihnen kleine Kinder und Frauen sind, sowie Menschen, die den Holocaust überlebt haben. Überschrieben sind die Plakate mit „Bring them home“.
Eva und Jörg Lindner haben die Aktion organisiert. Vorbild waren weitere Solidaritätsaktionen, die bereits in anderen Städten stattgefunden haben. Das Ehepaar war auch am vergangenen Samstag (4.11.) auf dem Burgplatz, wo 1400 Kerzen entzündet wurden. Doch es bestürzt sie, dass sich dort einige Hundert Menschen beteiligten, während rund 17.000 Menschen bei der pro-palästinensischen Demonstration „Kindermörder Israel“ skandierten. Es sei viel die Rede von Solidarität mit Israel und den Juden, aber wirkliche Zeichen würden kaum gesetzt. Deshalb versuchen sie durch die langen Shabbat-Tafeln Aufmerksamkeit zu wecken.
Neben Vertretern der Jüdischen Gemeinde besuchten auch Oberbürgermeister Stefan Keller, Bürgermeister Josef Hinkel sowie der Generalintendant des Schauspielhauses Wilfried Schulz die Aktion. Oded Horowitz, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf, wünscht sich weitere Aktionen, die das Schweigen brechen und die Bürger*innen mobilisieren.