Düsseldorf: Staffelstabübergabe beim Vorstandsvorsitz der Stadtsparkasse
Einen roten Staffelstab übergab Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller am Dienstagabend (7.11.) an Dr. Stefan Dahm, der zum Jahreswechsel den Vorstandsvorsitz der Stadtsparkasse Düsseldorf von Karin-Brigitte Göbel übernimmt. Zum Abschied von Göbel waren mehrere Hundert Gäste in die Seifenfabrik Dr. Thompson’s gekommen. Locker moderiert von Tim Feldner kamen neben OB Keller Weggefährten von Göbel zu Wort, die verdeutlichten, dass unter ihrer Führung viel frischer Wind in das Unternehmen geweht sei.
So verrieten Thomas Pennartz (Geschäftsführer Rheinischer Sparkassen- und Giroverband ) und Dr. Joachim Schmalzl (Vorstand Deutscher Sparkassen- und Giroverband, Berlin), wie Göbel es erreicht hat, Geld für die Jugend-Kampagne „locker zu machen“ und mittlerweile alle wüssten was TikTok sei. Mit den Worten „ich bin mal Teufels Advokat“ werde sie vielen in Erinnerung bleiben. Die Herren lobten ihre stets gute Vorbereitung, mit der sie immer für viel Klarheit gesorgt habe. Was dann auch dazu führte, dass sie als Nachfolgerin von Arndt Hallmann 2017 den Vorstandsvorsitz der Stadtsparkasse Düsseldorf übernahm.
Dabei sollte nach ihren Berufswünschen ihre Zukunft eigentlich auf dem Meer als Funkoffizierin bei der Handelsmarine liegen. Aber Mutter und Vater in Bochum sagten so einen typischen Elternsatz: „Mach erst einmal eine Banklehre.“ Karin-Brigitte Göbel hielt sich 1977 an diesen Rat und steuerte dann Jahre später die größte Bank in Düsseldorf. Bereits 2009 war Göbel die erste Frau im Vorstand der Stadt-Sparkasse. Dort zuständig für das Firmenkundengeschäft, das Geschäft mit Gewerbe-Immobilien, Treasury – also das Kapitalmarktgeschäft und seit 2014 das Geschäft mit vermögenden Privatkunden der Stadt-Sparkasse – das Privat Banking. Auf ihrem Karriereweg wurde sie von ihrem Mann begleitet, den sie in einem Studienjahr in London kennenlernte. Im Karrierenetzwerk Xing hat Göbel unter „Interessen“ drei Stichworte eingetragen: Asien, Reisen und Soziales Engagement.
Ihr soziales Engagement wurde auch am Dienstagabend deutlich. Bereits mit der Einladung hatte sie darum gebeten auf persönliche Geschenke zu verzichten und stattdessen drei Spendenzwecke genannt: Den Freundeskreis des Kinderhilfezentrums, das TrebeCafé und vision:teilen. Dem Aufruf waren viele gefolgt und es kamen 38.000 Euro zusammen. Unter den Gästen, die vielfach aus Vertreter*innen von Unternehmen, Politik und Verwaltung bestanden, waren ebenfalls Wegbegleiter aus Brauchtum und Ehrenamt. Als Göbel abschließend Dankesworte an alle richtete, waren es ihre Assistentinnen und ihr Fahrer, die sie noch vor ihrem Mann, ihrer Familie und der Belegschaft hervorhob.
Göbel hat im Oktober ihren 65. Geburtstag gefeiert und wird zum Jahresende in Ruhestand gehen. Ihre Mitarbeiter*innen sind sicher, dass sie bis zur letzten Minute aktiv die Geschicke der Sparkasse leitet und rechnen auch noch am 31. Dezember mit Mails.
Ihre Nachfolge tritt Dr. Stefan Dahm an. Er ist seit 2012 bei der Stadtsparkasse Düsseldorf und gehört seit 2016 dem Vorstand an. Bisher verantwortete er die Gesamtbanksteuerung, Prozesse und IT, Compliance und Marktfolge. Im Interview mit Tim Feldner berichtete er über die Zusammenarbeit mit Göbel, dass sie sich sehr gut ergänzt hätten. Zwar seien sie sehr verschieden, aber die gemeinsamen Ziele hätten sie geeint. Zukünftig die Handschrift von Göbel bei der Leitung der Sparkasse zu imitieren würde ihm nicht gelingen, denn sein Stil sei vollkommen anders. Die Weichen für die Zukunft seien aber gut gestellt und Herausforderungen wie die Transformation des Mittelstandes, den Klimawandel, den demographischen Wandel und KI werde man angehen.