Düsseldorf: 200 Teilnehmende beim zweiten Jugendtag für Europa
Für Oberbürgermeister Stephan Keller ist Europa eine Herzensangelegenheit. „Da wo ich herkomme, kann man heute noch Befestigungsanlagen aus dem zweiten Weltkrieg sehen. Da ist der zweite Weltkrieg fast noch mit Händen zu greifen. Deshalb weiß man, wenn man aus dieser Grenzregion kommt, Europa ganz besonders zu schätzen“, erläuterte Keller am Montag (23.10.) vor 200 Jugendlichen bei der Eröffnung des 2. Jugendtages für Europa.
„Europa ist für mich zuallererst ein Friedensprojekt. Mit Europa ist gelungen, dass zumindest die Länder, die Teil der europäischen Union sind, seit 80 Jahren friedlich miteinander zusammenleben, zusammen arbeiten und kooperieren. Das ist ein solcher Meilenstein, den es in der Geschichte Europas und ich glaube auch weltweit, noch nie gegeben hat. Alleine deswegen ist Europa eine großartige Sache.“
So eingestimmt schwärmten die Jugendlichen aus Düsseldorf und der Region aus, um in zehn Workshops mehr über die Europäische Union zu erfahren, über Europa zu diskutieren, eigene Ideen zu entwickeln und eine offene Debatte zur Kernfrage “In welchem Europa wollen wir leben?” zu führen.
Bei einigen war die „Werbeveranstaltung“ für ein einiges Europa nicht nötig. „Wir sind überzeugte Europäerinnen“, machten Jasmin Soft und Yagmur Kilinc deutlich. „Wir interessieren uns für Politik und möchten etwas darüber lernen, wie die EU funktioniert.“ Die beiden 17-Jährigen hatten mit ihrer Schulklasse vom Europäischen Berufskolleg in Wuppertal-Barmen extra einen Ausflug nach Düsseldorf zur Europa-Weiterbildung unternommen.
Im Angebot waren insgesamt zehn Workshops mit einer Vielzahl europabezogener Themen: Vom Umgang mit Plastik in der EU über gemeinsame Sicherheitsfragen bis hin zur Auseinandersetzung mit dem Thema Desinformation. Aufgrund der großen Nachfrage im vergangenen Jahr wurde der Escape Room zur Zukunft der EU gleich zweimal angeboten. Optional konnten die Jugendlichen an der Stadtführung „Europa in Düsseldorf” teilnehmen. Jasmin Soft und Yagmur Kilinc entschieden sich für den Workshop 2 „Escape Room“ im Ältestensaal des Rathauses. Dieser war zum Büro der EU-Komissionspräsidentin umgestaltet worden. Darin mussten sie innerhalb von einer Stunde Rätsel lösen, und so eine Rede der Präsidentin vervollständigen.
„Die Jugend ist unsere Zukunft und die Zukunft ist europäisch”, betonte Düsseldorfs Oberbürgermeister. „Die EU sichert den Frieden zwischen den Mitgliedsstaaten und tritt ein für Freiheit, Demokratie und Menschenrechte. Daher ist es wichtig, dass wir Jugendlichen und jungen Erwachsenen die Facetten Europas näherbringen und ihnen die Möglichkeit bieten, sich aktiv für die europäischen Werte einzusetzen.”