Düsseldorf Eller: „Ritter-Gumbert-Orden“ bleibt Männersache
Seit 1978 ehren die Elleraner Karnevalisten der Hötter Jonges eine Persönlichkeit aus dem Stadtbezirk 8 (Eller, Lierenfeld, Vennhausen, Unterbach), die sich um das Brauchtum verdient gemacht, mit dem Ritter Gumbert Orden. Am Samstag (21.10.) wurde Burkhard Albes die Auszeichnung verliehen. Der Kreis der Ordensträger legt fest, welche Persönlichkeit als nächstes aufgenommen werden soll. Da ist es vielleicht nicht verwunderlich, dass die Männer-Runde bisher keine Frau für würdig erachtete. Zuletzt wurden 2019 Wolfgang Liembd und Manfred Peter zum Ritter geschlagen, 2020 fiel wegen Corona aus, 2021 ehrte man Ralf Hansen und im vergangenen Jahr wurde Dr. jur. Dr. phil. Lebrecht Bins für seine Verdienste geehrt.
Bins war es auch, der die Laudatio auf Burkhard Albes hielt und die hatte es in sich. „Burkhard ist bekannt als Workaholic, er ist ständig ruhelos und kreativ. Ein erfinderischer Schaffender, der langst auch das Telefon erfunden hätte, wenn es nicht anderweitig schon längst erfunden worden wäre“, betonte Bins. „Für Burkhard gibt es kein ‘Nein’ oder ‘geht nicht’, sondern er hat ein großes Herz und es gibt stets nur ein ‘machen wir’. Wer ihn begleiten möchte, zieht sich am besten gleich Rollschuhe an, um das gesteigerte Tempo mitzuhalten.“
„Burkhard Albes ist ein echter Macher. Er hat den Ritter Gumbert Orden mehr als nur verdient“, führte Bins aus. „Ihm gebührt von uns allen ein großes Lob und uneingeschränkte Anerkennung für seinen beispielhaften Einsatz im Bereich der demokratisch fundierten bürgerlichen Sozialarbeit und im Bereich des Düsseldorfer Brauchtums.“
Die Liste der Verdienste von Albes ist lang:
- seit 30 Jahren stellte er den Weihnachtsbaum in Lierenfeld auf
- er Kümmert sich seit 30 Jahren um den Martinszug, bei dem er den „armen Mann“ gibt
- bei Stadtteilfesten packt er tatkräftig mit an
- seit 15 Jahren organisiert er das AWO-Frühstück mit Senioren, das alljährliche AWO-Sommerfest und die Weihnachtsfeier
- im Karneval beim Veedelszoch Eller zieht er jeweils mit einem umgebauten Wagen seiner Maler- und Gerüstbaufirma mit
- in heißen Sommern packt er einen 1000 Liter Wassertank auf seine LKW und gießt die Bäume auf öffentlichen Plätzen und Wegen.
Und das sind nur die Engagements, bei denen Albes direkt zu sehen ist. Als ehemaliger Vorsitzender des DSV 04, als Vorsitzender der AWO Lierenfeld, als ehrenamtlicher Ratsherr der Landeshauptstadt Düsseldorf, als Vorsitzendes des kommunalen Sportausschusses, als Mitglied im Heimatverein, in der Werbegemeinschaft „Wir in Eller“, im Schützenverein, im Verein Veedels-Zoch Eller und seit diesem Jahr auch bei den Hötter Jonges wirkt Albes vermehrt im Hintergrund.
„Seitdem er Mitglied der Werbegemeinschaft ist, bekommen wir viele Dinge problemlos geregelt, bei denen wir vorher Schwierigkeiten hatten“ erklärte Ralf Hansen, zweiter Vorsitzender der Werbegemeinschaft Eller und Träger des Ritter Gumbert Ordens des Jahres 2021.
Albes ist, wie er ist. Auf solche Auszeichnungen ist er nicht aus. „Es hat mich überrascht, dass ich Ritter Gumbert werden soll“, gesteht der 60-Jährige. „Aber es scheint ja in der Familie zu liegen. Mein Vater war Ritter Gumbert des Jahres 1989.“ Dabei hat der aktuelle Ritter bereits diverse Ehrungen erhalten. „Für seinen beispielhaften Einsatz im Sinne der Schützenideale erhielt er das silberne Verdienstkreuz, den Stadtorden der Landeshauptstadt Düsseldorf, den Hohen Bruderschaftsorden sowie auch den Ehrenring der Stadt Düsseldorf“, referierte Bins.
Bei allem was er tut, egal in Politik, Brauchtum, Vereinen, Verbänden bleibt Albes immer fair und hat offene Ohren. „Seine Bürgernähe zeichnet ihn besonders aus, weil er die aktuellen Sorgen und Anliegen der Lierenfelder Bürgerinnen und Bürger ernst nimmt und anstehende Veränderungen im Stadtteil begleitet“, schreiben die Hötter Jonges in ihrer Begründung, warum Albes den Orden verdient hat.