Düsseldorf: Deutliches Zeichen gegen die AfD auf dem Frankenplatz
Rund 500 Düsseldorfer*innen haben den Vertretern der „Alternative für Deutschland“ (AfD) am Samstag (21.10.) auf dem Frankenplatz deutlich gezeigt, was sie von deren Hetzkampagne gegen die geplante Unterkunft für Flüchtlinge an der Schwannstraße halten. Die AfD hatte Anwohner*innen zur Kundgebung eingeladen, da angeblich das Quartier zum Brennpunkt verkommen würde, wenn Ende 2024 Geflüchtete in das ehemalige Bürogebäude des Landes NRW einziehen.
Ein breites Bündnis aus Parteien, Gewerkschaften, Flüchtlingsinitiativen und „Düsseldorf stellt sich quer“ (DSSQ) hatte mobilisiert, um ein deutlichen Zeichen gegen die Hetzkampagne der AfD zu setzen. Das war gelungen, denn rund 500 Menschen zeigten lautstark, was die von den AfD’lern und ihren Anhängern hielten.
Nicht einmal 100 Bürger*innen hatten sich in dem Gitter-Geviert eingefunden, das die Polizei zur Absicherung der AfD-Kundgebung errichtet hatte. Darin kämpften die Organisatoren mit Wind und Technik. Denn der AfD-Pavillon widerstand dem Wind nicht und die Mikrofonanlage versagte. So mussten die Reden über Megaphon gehalten werden, was bei der lautstarken Kulisse des Gegenprotests schwierig war.
Offenbar war es der AfD nicht gelungen, die Nachbarschaft zu ihrer Veranstaltung zu mobilisieren. So wurde nach etwas mehr als einer Stunde zusammengepackt.
“Das Aufnahmesystem für Geflüchtete in Düsseldorf funktioniert. Trotzdem versucht die AfD jetzt, Ängste vor einer neuen Unterbringung heraufzubeschwören. Das ist plumpe, rassistische Stimmungsmache, für die es in unserer internationalen Stadt keinen fruchtbaren Boden gibt“, erklärte Christian Jäger, Sprecher vom Bündnis DSSQ, die den Protest unter das Motto „Der AfD Kundgebung entgegentreten! Grenzenlos solidarisch gegen rassistische Hetze“ gestellt haben.
Das ist auf der Schwannstraße geplant
Das Land NRW plant in einem Gebäude an der Schwannstraße in Düsseldorf Golzheim bis Ende 2024 eine Zentrale Unterkunft für Flüchtlinge einzurichten. Das ehemalige Bürogebäude mit einer Fläche mehr als 8000 Quadratmetern, dazu Lagerflächen, Tiefgaragenplätze und Außenflächen, soll für etwa 640 Menschen umgebaut werden. Der Vertrag zwischen Bezirksregierung Düsseldorf und Investor wurde unterzeichnet und hat eine Laufzeit von achteinhalb Jahren. Nach der Sanierung des Gebäudes und Umbaumaßnahmen ist der Einzug der ersten Bewohner*innen im 4. Quartal 2024 geplant. Die Bezirksregierung Düsseldorf plant am Donnerstag, 16. November, um 18 Uhr eine Informationsveranstaltung für alle Anwohner*innen und Interessierte zu organisieren. Der Ort der öffentlichen Veranstaltung wird noch bekannt gegeben.