Düsseldorf: Erster Saisonsieg für die ART Giants
Den 800 Zuschauern im Castello schwante am Samstagabend (14.10.) nichts Gutes. Gerade hatte die zweite Halbzeit in der Basketball-Zweitliga-Partie der ART Giants gegen den BBC Bayreuth begonnen, als Selim Moise Fofana und Moritz Plescher hintereinander fünf Dreier-Versuche für die Gäste einnetzten. Unterstützt von Shane Justin Gatling machten sie damit innerhalb von drei Minuten aus dem 43:45 Halbzeitstand eine komfortable 55:67 Führung.
„In den beiden Spielen zuvor, sind wir als Team bei so einem Zwischenstand auseinander geflogen“, analysierte Giants Cheftrainer Florian Flabb. „Diesmal aber sind wir zusammen geblieben. Die Mannschaft hat für einander gespielt.“ So schaffte es der ART die Partie noch zu drehen. Am Ende feierten sie mit einem 96:89 Erfolg den ersten Saisonsieg im dritten Spiel der Meisterschaftsserie. „Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft. Wir wollten zeigen, was in uns steckt und das ist uns phasenweise gelungen“, lobte Flabb. „Wir haben gesehen, dass wir etwas aus den vorhergehenden Spielen gelernt haben.“
Gelernt hat der Headcoach auf jeden Fall, wie er mit einem kleinen Kader klar kommt. Zwar standen Flabb mit Alexander Möller und Benjamin Dizdar wieder die beiden Spieler zur Verfügung, die zuletzt wegen Gehirnerschütterungen ausfielen. Doch der Neuzugang von den Kirchheim Knights, Paul Giese, hatte seine Schulterverletzung zwar überwunden, musste aber wegen einer fetten Erkältung erneut passen. Daniel Norl, der in den beiden Auftaktspielen zu den Düsseldorfer Leistungsträgern zählte, pausierte wegen einer Verletzung am rechten Fuß. Für die Giants eine gewohnte Situation. „Wir haben bisher ein einziges Training gehabt, in dem alle Mann dabei waren“, verriet Flabb. „Und wir hatten noch kein Spiel, mit dem kompletten Kader.“
Dass wieder etwas anders war als in den Begegnungen zuvor, war dem ART-Spiel anzumerken. Automatismen fehlten, es wurde zu viel nachgedacht, das machte die Ballstafetten der Gastgeber langsam. Zudem gab es in der ersten Halbzeit eine katastrophale Freiwurfquote. Nur neun von 18 Würfen von der Freiwurflinie passierten die Reuse. Weil die Bayreuther in den ersten 20 effektiven Spielminuten Probleme damit hatten, den Ball von jenseits der 6,75 Meter entfernten Dreier-Linie im Korb unterzubringen, gelang es den Hausherren das Spiel offen zu gestalten.
Was folgte war ein Wechselbad der Gefühle für die Giants-Fans. Zunächst schien es, als ob die Bayreuther ihrer Favoritenrollen gerecht würden. Doch der ART kämpfte, wurde spielerisch stärker und treffsicherer. In der Defensive schalteten die Giganten zwei Gänge hoch, überließen dem BBC keine leichten Würfe mehr und machten zur Mitte des letzten Viertels den Sieg klar. Damit kletterten die Giants in der Tabelle von Platz 15 auf elf.
ART Giants – BBC Bayreuth 96:16:89 (16:24, 27:21, 26:30, 27:14)
Punkte ART: Raiqueen Leandre Clark 21; Craig Wesley J. Lecesne 18; Marquill Keyshawn Smith 16; Cedric Paul Anderson 11; Emil Marshall 10; Alexander Richardson 9; Finn Fleute 9; Alexander Möller 2; Benjamin Diozdar 0, Caspar David Vossenberg (nicht eingesetzt)