Für die Mobilitätsstation am Friedensplätzchen erhält Düsseldorf den Ingenieurpreis
Die Bundesvereinigung der Straßenbau- und Verkehrsingenieure (BSVI) verleiht seit zehn Jahren den „Deutschen Ingenieurpreis Straße und Verkehr 2023“ für herausragende Ingenieurleistungen. Als Preisträger in der Kategorie „Neue Mobilität“ wurde am Freitag (29.9.) die Connected Mobility Düsseldorf (CMD) für das Projekt „Quartiersstation Friedensplätzchen – das Düsseldorfer Erfolgsmodell für den urbanen Raum“ ausgezeichnet. Die Kategorie „Neue Mobilität“ beinhaltet den Wechsel vom Verkehrsmittel Auto zu anderen Fortbewegungsmitteln wie dem Fahrrad, was am Friedensplätzchen hervorragend gelungen sei, befand die Jury und begründete: „ Es sei gelungen, einen Mikrokosmos neuer Mobilität zu schaffen, wobei der Fokus auf Fahrräder und Lastenfahrräder gelegt wurde, für die – nach dem ersatzlosen Wegfall von Kfz-Stellplätzen – Module für mietbare Zweiräder aufgestellt wurden. Die Mehrheit der Jury sieht darin einen kleinen, aber unerläßlichen Schritt weg von der automobilen Gesellschaft, der – allen klimabedingten und umweltökonomischen Zwängen zum Trotz – nur gegen z.T. erhebliche Widerstände gegangen werden sollte.“ Die Jury bewertete das Projekts als beispielhaft für andere Städte.
Im Finale des begehrten Preises der BSVI standen neben Düsseldorf auch Bremen und Kiel. Bremen bewarb sich mit dem Thema “Neues Wohnen“ im Hulsberg-Viertel, einem Ort mit integrierten, geteilten Mobilitätsangeboten, Kiel mit dem Thema Veloroute, einer besonderen Form einer Fahrradstraße.
Die CMD ging mit der im September 2022 errichteten Mobilitätsstation im Herzen von Unterbilk in unmittelbarer Nähe zur Lorettostraße ins Rennen. “Wir fühlen uns geehrt, dass unser Friedensplätzchen mit dem Deutschen Ingenieurpreis Straße und Verkehr in der Kategorie Neue Mobilität ausgezeichnet wurde. Das Friedensplätzchen ist eine besonders schöne und besonders intensiv genutzte Mobilitätsstation”, berichtet Jochen Kral, Umwelt- und Mobilitätsdezernent der Landeshauptstadt Düsseldorf sowie Aufsichtsratsvorsitzender der CMD. Das hochwertige Design, verbunden mit nachhaltigen und langlebigen Materialen und ergänzend die Bepflanzung, die auch zur Klimaanpassung beiträgt, werten den öffentlichen Raum auf.
Die Mobilitätsstation wurde vom ersten Tag an sehr gut angenommen worden und deshalb im Frühjahr 2023 erweitert. Sie beinhaltet zwei digital vernetzte Fahrradsammelschließanlagen für private Fahrräder mit 30 vermieteten Stellplätzen, überdachte und beleuchtete Abstellmöglichkeiten für Fahr- und Lastenräder, Parkplätze für Carsharing-Fahrzeuge, eine Station für Leih-Fahrräder, E-Scooter und E-Roller sowie ein Lastenradautomat mit sechs Leih-Lastenrädern. Die Anlage wurde mit Hilfe von Fördermitteln des europäischen EFRE-Programms und mit Unterstützung durch das Wirtschaftsministerium NRW als dritte von mittlerweile neun Stationen eröffnet.
In Hinblick auf die Nutzung des Mobilitätsangebotes ist der kaufmännische Geschäftsführer der CMD, Rolf Neumann, sehr zufrieden: “Das Friedensplätzchen wird nicht nur von den Fahrrad- und Lastenradaffinen Anwohnerinnen und Anwohnern und Familien genutzt, sondern auch von Menschen, die bislang weniger oder gar nicht auf nachhaltige Mobilitätsformen im Alltag gesetzt haben sowie von gewerblichen Nutzern. Wir beweisen, dass Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit zusammenpassen und begründen ein erfolgreiches Geschäftsmodell.“
Im Auftrag der Stadt Düsseldorf wird die CMD bis 2030 rund 100 Mobilitätsstationen in ganz Düsseldorf planen, bauen und betreiben. Die Stationen werden flächendeckend in urbanen Quartieren, an ÖPNV-Knotenpunkten sowie anderen Orten öffentlichen Interesses oder an ausgewählten Arbeitgeberstandorten errichtet. Weitere Informationen zur Planung und zum Ausbau von Mobilitätsstationen in Düsseldorf sind hier verfügbar.