Düsseldorf: Der Landtag bei Nacht 3.0
Vor mehr als 35 Jahren wurde für den Neubau des Landtages NRW ein Becken des Düsseldorfer Hafens zugeschüttet. „Kurz davor haben die Stadt Düsseldorf und der Landtag miteinander um den besten Standort für das Parlament gerungen. Und der ausgwählte Standort ist perfekt“, urteilte Düsseldorfs Bürgermeister Josef Hinkel. „Die Stadt und der Landtag stehen in ständigem Kontakt. Besonders die Zusammenarbeit mit Innenminister Herbert Reul ist ausgezeichnet.“
Hinkel gehörte zu den Eröffnungsrednern der 3. NRW Parlamentsnacht im Landtag am Freitag (29.9.). Neben dem 35. Geburtstag des Gebäudes – offiziell wurde das Parlament am Rhein am 2. Oktober 1988 mit einem Festakt eröffnet – wurde auch der Tag der offenen Tür mit der Parlamentsnacht gefeiert. Von 17 bis 23 Uhr erlebten die Bürger*innen ihr Parlament zu einer Uhrzeit, zu der dort normalerweise kein Betrieb mehr ist. Sie konnten die außergewöhnliche Architektur in abendlichem Ambiente genießen, Poetry Slams und Talkrunden verfolgen, einen Blick in die Gästebücher des Landtags werfen und im Plenarsaal auf den Stühlen der Abgeordneten Platz nehmen.
Dazu gab es ein buntes Programm aus Konzerten, Informationen, Talks und Unterhaltung. „Der Landtag ist das Herz der Demokratie in Nordrhein-Westfalen und das Gebäude am Rhein steht für Offenheit, Transparenz und moderne Architektur“, betonte Landtagspräsident André Kuper im Vorfeld. „Die Parlamentsnacht wird ein Demokratie-Fest in besonderer Atmosphäre und ist eine wunderbare Gelegenheit, mit der Landespolitik ins Gespräch zu kommen und den Landtag neu, anders und bei Nacht kennenzulernen.“
Doch der Gastgeber, der vor einigen Jahren die Nacht des Parlaments initiiert hatte, war selber gar nicht vor Ort. „Wie es in den letzten Jahren manchmal so gewesen ist mit dem Virus , hat es diesmal André Kuper erwischt“, verriet Landtags-Vizepräsidentin Berivan Aymaz.
Den meisten Besucher*innen der abendlichen Parlamentsveranstaltung war es egal, sie genossen die köstliche Geburtstagstorte, die Stimme von Sängerin BB Thomaz, die Klänge der Indiepop-Band Hannes Weyland, Künstler*innen des Apollo-Varietés sowie die magischen Momente mit Zauberkünstler Yuta Maruyama. Nachwuchskünstler*innen kamen zum Poetry Slam „Poetry for future“ in die Landtagsbibliothek. In Gesprächsrunden mit Vertreter*innen der Fraktionen ging es um aktuelle politische Fragen sowie im Talk mit dem Düsseldorfer Künstler Jacques Tilly um das Verhältnis von Politik und Satire. Alle fünf Fraktionen von CDU, SPD, Grünen, FDP und AfD im Landtag präsentierten sich mit eigenen Aktionen wie Ausstellungen, Musik und Fotos.