Düsseldorf: Nach sechs Jahren konkretisieren sich die Umbaupläne für den Konrad-Adenauer-Platz
Seit 2017 laufen die Planungen für die Neugestaltung des Konrad-Adenauer-Platzes. Im Sommer 2020 gab es einen wichtigen Zwischenschritt, bei dem sich die damaligen Oberbürgermeister Thomas Geisel und Bahnvorstand Roland Pofalla besprachen. Drei Jahre später teilt die Stadt nun mit, dass sich die Vorplanungen dem Ende nähern. Aktuell würden die politische Gremien werden über den Planungsstand informiert und am 9. November soll der Stadtrat das Vorgehen beschließen.
Der Handlungsbedarf auf dem Vorplatz des Hauptbahnhofs ist offensichtlich: Die Haltestellen sind nicht barrierefrei, Parkraum für Fahrräder und Pkws fehlt, Imbissbuden in Containern empfangen die Reisenden. Ziel der Umbauten ist es, die Menschen in den Mittelpunkt zu stellen, die Haltestellen sicherer und barrierefrei zu gestalten und einen Platz als „Entrée der Landeshauptstadt mit hoher Aufenthaltsqualität“ zu schaffen. Akteure der Umgestaltungen sind die Stadt und die DB Station&Service AG. In einer Rahmenvereinbarung sollen dazu die Vergabe und Finanzierung der Gutachten für den gemeinsamen Bebauungsplan der Projektpartner geregelt werden, was der Stadtrat absegnen muss.
“Die Komplexität der städteplanerischen Aufgaben mit Abstimmung von fünf Teilprojekten ist beim Konrad-Adenauer-Platz besonders anspruchsvoll und zeitintensiv. Aber gerade diese ausführliche Vorplanung ermöglichte bei den letzten Großprojekten wie Wehrhahnlinie und Kö-Bogen eine gut funktionierende Umsetzung”, erklärt Mobilitätsdezernent Jochen Kral.
So sehen die Pläne aus
Haltestellen
Gemäß Personenbeförderungsgesetz müssten seit 1. Januar 2022 alle Haltestellen in Deutschland barrierefrei sein. Dieser gesetzliche Auftrag wird in Düsseldorf nach und nach umgesetzt. Auf dem Bahnhofsvorplatz müssen dafür die Rheinbahngleise verlegt werden, um den sicheren und barrierefreien Ausbau der Haltestellen technisch zu gewährleisten. Mobilitätseingeschränkte Menschen sollen dann barrierefreie zu den Straßen- und Stadtbahnen gelangen. Durch die Gleisverlegung wird der Vorplatz auch größer.
Fahrradgarage
Eine unterirdische Fahrradgarage soll errichtet werden, dafür starten jetzt die vertiefenden Planungen. Rund 1.900 Stellplätze sollen in der bestehenden, unterirdischen Bunkeranlage entstehen. Die Fahrradtiefgaragenzufahrt soll über einen Tunnel von der Bismarckstraße aus erfolgen. Vom Konrad-Adenauer-Platz aus wird es zusätzliche direkte Aufgänge/Aufzüge geben.
Baumbestand
Schon jetzt gehen die Planungen davon aus, dass im Rahmen der Bauarbeiten nicht alle Bäume auf dem Platz erhalten werden können. Die Baumschutzgruppe hatte bereits im Sommer 2020 eine Petition zum Erhalt von 39 Platanen gestartet. Die Stadt versichert, dass nach der Fertigstellung des Platzes dort mehr Bäume stehen als bisher. Die neuen Bäume werden Arten aus der Zukunftsbaumliste sein, die die Folgen des Klimawandels besser vertragen. Außerdem sollen Rasengleise und begrünte Bahnsteigdächer angelegt werden.
Menschen
Keine Informationen gibt die Stadt darüber, wohin die Menschen mit Lebensmittelpunkt Straße sollen, die den Bahnhofsvorplatz als Treffpunkt nutzen. Immer mehr Flächen werden umgestaltet und sie dadurch vertrieben, weil sie nicht ins Stadtbild passen.