Düsseldorf: Polizei startet Schwerpunktaktion gegen Taschendiebstahl
„Augen auf – Tasche zu“ heißt das Motto der Präventionskampagne der Polizei, die NRW-Innenminister herbert Reul am Montagmorgen (25.9.) persönlich startete. Die Bürger*innen sollen für die Tricks der Taschendiebe sensibilisiert werden, denn passieren können das jedem, betont Reul. Auch er sei bereits Opfer geworden, als er seine Jacke mit Portemonnaie in einem Café auf der Kö über einen Stuhl gehangen hat – eine Einladung für Taschendiebe.
“Täter sollen gar nicht erst zugreifen können”, sagt Herbert Reul und griff zur Sprühkreideflasche und Schablone, mit der er ein deutlich sichtbares Zeichen gegen diese Form der Alltagskriminalität auf das Altstadtpflaster zeichnete. Der Warnhinweis “Taschendiebe” auf dem Asphalt soll die Bürger*innen aufmerksam machen.
Neben den gesprühten Warnungen hatten am Montag die Beamt*innen der Kriminalprävention in der Altstadt und in Oberkassel Infostände aufgebaut, an denen es Tipps gab, wie man Dieben die Arbeit erschweren kann. Einsatzkräfte aller 47 Kreispolizeibehörden aus Nordrhein-Westfalen werden in dieser Woche vor Ort gezielt Bürger*innen ansprechen und verstärkt Präsenz zeigen.
Taschendiebe lauern überall auf Tatgelegenheiten und Taschendiebstahl gehört mit zu den häufigsten Delikten im öffentlichen Raum. Die Zahlen der Polizeilichen Kriminalstatistik des Landeskriminalamtes Nordrhein-Westfalen bestätigen das. “Wir setzen auf Aufklärung und Sensibilisierung”, so der Minister. Laut der Statistik wurden in NRW im vergangenen Jahr insgesamt 37.321 Taschendiebstähle angezeigt, 2021 waren es 27.577. “Was zu aller erst dabei hilft, den Ganoven ihr Handwerk zu legen: Wachsam sein. Wer seine Tasche im Blick hat, macht es den Langfingern schwer. Daher haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, das Bewusstsein der Bürgerinnen und Bürger zu schärfen. Also: Augen auf und Tasche zu!”, betont Reul.
Die meisten Fälle von Taschendiebstahl bleiben unaufgeklärt, da die Tat häufig erst später von den Opfern bemerkt wird. Häufig arbeiten die Taschendiebe sehr professionell und im Team. “Niemand solle aus Scham, Opfer geworden zu sein, davon absehen, eine Anzeige zu erstatten. Suchen Sie dann schnellstmöglich die nächstgelegene Polizeibehörde auf oder wählen Sie die 110,” appellierte Herbert Reul.
Tipps und Hinweise zum Schutz vor Taschendieben
- Taschendiebe lassen sich sehr häufig am typisch suchenden Blick erkennen: Sie meiden den direkten Blickkontakt zum Opfer und schauen eher nach der Beute.
- Tragen Sie Geld, Schecks, Kreditkarten und Papiere immer in verschiedenen verschlossenen Innentaschen der Kleidung möglichst dicht am Körper.
- Tragen Sie Hand- und Umhängetaschen verschlossen auf der Körpervorderseite oder klemmen Sie sie sich unter den Arm.
- Benutzen Sie einen Brustbeutel, eine Gürtelinnentasche, einen Geldgürtel oder eine am Gürtel angekettete Geldbörse. Geldbörsen gehören nicht in die hintere Hosentasche.
- Legen Sie Geldbörsen nicht oben in Einkaufstasche, Einkaufskorb oder Einkaufswagen, sondern tragen Sie sie möglichst körpernah.
- Hängen Sie Handtaschen im Restaurant, im Kaufhaus oder im Laden (selbst bei der Anprobe von Schuhen oder Kleidung) nicht an Stuhllehnen und stellen Sie sie nicht unbeaufsichtigt ab
Freitag (25.9.) Infostand vor den Düsseldorf Arcaden
Am “Internationalen Tag älterer Menschen”, der am Freitag (29.9.) begangen wird, wird von 11 bis 15 Uhr auf dem Vorplatz der Düsseldorfer Arcaden am Bilker Bahnhof informiert. Dort kooperiert die Polizei mit anderen Organisationen und Einrichtungen. Angeboten werden Beratungen und Präventionsgespräche zum Thema Trickbetrug und Taschendiebstahl. Interessierte sollen für die Tricks und Maschen der Diebe und Betrüger sensibilisiert werden. Dazu gibt es hilfreiche Tipps zur Sicherung von Handtaschen oder Wertgegenständen. Das Angebot richtet sich neben den Senior*innen und ebenfalls an Angehörige, Freunde und sonstige Interessierte.