Düsseldorf lädt die Jugend zur „Nachtfrequenz“ ein
Klaus Martin Becker ist jedes Mal begeistert, wenn er Graffiti-Sprayer bei der Arbeit sieht. „Wie aus nichts in kürzester Zeit ein Bild entsteht, ist doch auch faszinierend“, meint der Leiter des Kinderclubs Kiefernstraße. Beeindruckende Graffitis entstanden am Freitagabend (22.9.) auf allen vier Außenwände der Icklack-Halle, als 20 Künstlern im Rahmen der 14 „nachtferequenz“ die Spraydosen rausholten und die Wände verschönerten. „Wir gestalteten seit zehn Jahren bei der Nacht der Jugendkultur eine Wand an der Kiefernstraße neu. Aber wegen eines Bauvorhabens, ist ‘unsere’ Wand abgerissen worden. Wir wollten unsere Graffiti-Nacht aber unbedingt durchführen und sind an der Icklack fündig geworden“, erläutert Kinderclub-Leiter Klaus Martin Becker. „Die Graffiti auf der Halle waren in die Jahre gekommen und stark verblasst.“
Auch die Leitung der Jugendfreizeiteinricht (JFE) Icklack hatte nichts gegen eine Neugestaltung: „Der Kinderclub und wir liegen Luftlinie keine 500 Meter auseinander, da stehen wir immer im intensiven Austausch. Es war kein Problem, dem Kinderclub ihre gewohnte Nachtfrequenz-Aktion zu ermöglichen“, erläutert Peter Saatkamp. „Ich denke schon, dass es gut aussehen wird, schließlich schaue ist aus meinem Büro demnächst jeden Tag auf die neu-gestaltete Wand.“
An der Nacht der Jugendkultur nahmen in ganz NRW 95 Kommunen teil. In Düsseldorf organisierte das Amt für Soziales und Jugend in Kooperation mit dem Jugendring Düsseldorf 23 kostenfreie Aktionen, die von verschiedenen Jugendfreizeiteinrichtungen in freier und städtischer Trägerschaft durchgeführt wurden. So waren kreative Workshops, queere Partys, Rapmusik, HipHop-Konzerte, Spiele- oder Gamingabende, Graffiti Aktionen und so einiges mehr im Düsseldorfer Nachtfrequenz-Angebot dabei.
Im PULS* gab es einen queeren Poetry Slam. Wer zwischen 14 und 26 Jahre alt war und seinen Gedanken eine Stimme auf einer Bühne verleihen wollte, konnte am Freitag am Poetry Slam-Workshop teilnehmen, dort seinen Text formulieren und dann am Samstagabend präsentieren. Requisiten und Kostüme brauchte es nicht, nur mit der eigenen Stimme und Kreativität wurden die jeweils fünf Minuten im Rampenlicht gestaltet.
Im Jugendkulturcafé „Franzmann“ wurden Diversität, Kreativität, coole Sounds und eine Prise Wahnsinn geboten, wie es in der städtischen Ankündigung hieß. Am ganzen Wochenende bat Franzmann zu einem ungewöhnlichen Festival der Superlative. Gestartet wurde mit einem MarkerJam, bei der die Franzmann-Gästen eine große weiße Leinwand mit Marker-Stiften in ein gemeinsames Kunstwerk gestalten. Anschließend öffneten sich alle Räume des Franzmanns für die Crazy World Games. Bei den „musikalischen Weltspielen“ legten die DJs David Dröge und Simon Behrend auf.
Das und noch viel mehr gab es bei der 14. Nachtfrequenz in Düsseldorf.