Düsseldorf Unterbilk/Friedrichstadt: Landesmittel für Zentrenmanagement sollen enden – dramatisch für die Friedrichstraße
Bezirksbürgermeister Dietmar Wolf rauft sich die Haare und sieht eine düstere Zukunft für die sowieso strapazierte Friedrichstraße. Die Stadt hat sich um weitere Landesmittel zur Fortführung der Zentrenmanagements beworben. Doch nun gab es aus dem Regionalrat der Bezirksregierung die Auskunft, dass weitere Mittel “nur” für die Innenstadt gewährt würden. Damit hätten die Heyestraße, die Gumbertstraße und die Friedrichstraße das Nachsehen. Seit Jahren ist die Friedrichstraße Großbaustelle. Seit Mitte 2022 ist ein Zentrenmanagement installiert, das das Sterben der ehemals beliebten Einkaufsstraße versucht zu verhindern. Im August gab es ein gemeinsames Sommerfest auf dem Kirchplatz. Doch Ende 2023 endet die Finanzierung der Stelle.
“Ich sehe die Stadt in der Verantwortung, nicht nur den Umbau der Friedrichstraße dringendst zu beschleunigen, sondern auch darin, Handel, Gastronomie und Gewerbe – sofern noch vorhanden – durch das tiefe Tal zu begleiten”, sagt Wolf, Bezirksbürgermeister im Stadtbezirk 3. Der Umbau dauere nun seit 2016 an und soll sich nach Angaben der Stadt noch bis 2027 hinziehen, so Wolf weiter, es wären dann unglaubliche vierzehn Jahre. “Da war der U-Bahn-Bau schneller, sagte mir eine Bürgerin letztens.”
Wolf stellt die Frage, wie die Stadt Düsseldorf den durch ihr langwieriges Handeln entstandenen wirtschaftlichen Schaden im Einzelhandel verantwortet will? Auf Nachfrage bei der Verwaltung bekam Wolf die Antwort, die Kassen seien leer und man möchte nicht in die Haushaltskonsolidierung.
“Nachvollziehbar! Aber…” sagt Wolf, “Die Stadt ist jetzt aufgefordert, jetzt jeden Groschen umzudrehen und sich endlich intensiv für die Straße einzusetzen. Vierzehn Jahre Umbauzeit sind ein Skandal. Die Friedrichstraße hat mittlerweile ca. 30 Prozent Leerstand und mit weiteren vier Jahren Baustellen wird das nun wirklich nicht besser. Es müssen andere Prioritäten gesetzt werden. Für den Wirtschaftsstandort Düsseldorf ist die Gesamtsituation der Straße ein Unding, ganz besonders für die Gewerbetreibenden, ihre Kunden und den Menschen in den Quartieren,” kritisiert der Bezirksbürgermeister.