Düsseldorf Flingern: Wie ein Zebrastreifen an der richtigen Stelle den Schulweg sicher macht
Die gelben Streifen sind noch ganz frisch. Ebenso wie die Freude darüber, dass sich das Straßenverkehrsamt der Stadt Düsseldorf nun doch einen Ruck gegeben hat. Nach beharrlichen Bitten, Vertrösten, Mailschreiben, Überlegen, Zögern wurde ein dringender Anwohnerwunsch erfüllt. Ein Zebrastreifen auf Zeit macht an der Ecke Bruchstraße/Schwelmer Straße den Weg zu Kita und Schule für Kinder um ein Vielfaches sicherer. Drei Jahre lang mussten Eltern aus dem Viertel dafür kämpfen.
„Kaum jemand bremst für Kinder“
„Man konnte hier morgens mit sechs, sieben Grundschulkindern stehen – die Autofahrenden haben einfach nicht angehalten“, berichtet Jana Mossanen. Ihr Sohn besucht die dritte Klasse der Grundschule Flurstraße. Und eigentlich wollte er längst nicht mehr von der Mama dorthin gebracht werden. „Doch die Kinder hier allein über die Straße gehen zu lassen – das war einfach zu gefährlich.“
Eltern immer wieder vertröstet
Im Unterschied zum allmorgendlichen Autoverkehr ließ sich das Rathaus jedoch jede Menge Zeit. „Ich habe unzählige Mails geschrieben und bin immer wieder vertröstet worden“, berichtet Jana Mossanen. Ihr Eindruck: „Erst als Ratsherr Volkenrath hinzukam, wirkte das beschleunigend.“ Wenigstens ein bisschen. Denn auch der SPD-Politiker berichtet, dass zwar mittlerweile Verkehrszählungen die Gefahrenstelle bestätigten. Doch Verwaltungsjuristen gaben zu bedenken, dass in einer Tempo-30-Zone kein Zebrastreifen aufgemalt werden darf. Martin Volkenrath schüttelt den Kopf: „Soll denn hier erst ein Kind überfahren werden?“
Fahrradständer und Tempo-30-Smiley
Eine Großbaustelle an der Bruchstraße und die damit verbundene Vollsperrung des Bürgersteigs öffnete schließlich den Weg fürs Provisorium. Solange hinter der denkmalgeschützten Fassade neue Häuser und Wohnungen entstehen, soll es den Zebrastreifen auf Zeit geben. „Endlich!“ rufen alle Eltern. Denn nun stoppen Autofahrende für Kita- und Schulkinder. Um die Sicherheit für kleine Fußgänger noch weiter zu erhöhen, sollen Fahrradständer in zwei Parkbuchten festgeschraubt werden. Bislang sind die Knirpse unsichtbar hinter den großen SUV – bis sie auf die Fahrbahn treten. Zudem soll ein Tempo 30-Smiley die Autofahrenden daran erinnern, den Fuß vom Gas zu nehmen.
Zebrastreifen auf Dauer
Ratsherr Martin Volkenrath und die Eltern peilen das nächste Ziel an: „Jetzt werde ich beantragen, dass der Zebrastreifen hier auf Dauer bleibt“, kündigt Volkenrath an. Denn auch kommende Schülergenerationen werden die Bruchstraße an dieser Stelle überqueren müssen, um zum Unterricht zu kommen. „Wenn wir das geschafft haben, feiern wir hier ein Straßenfest.“