Borussia Düsseldorf glückt der Bundesliga-Auftakt
Zu Beginn der Tischtennis Bundesligasaison 2023/24 lief noch nicht alles perfekt bei den Borussen. „Das war auch nicht zu erwarten. Der Einstieg in eine Saison ist immer schwierig. Wir wollten auch testen, wie weit Timo Boll wieder ist“, erläutert Borussia-Cheftrainer Danny Heister nach dem Auftakt am Sonntag (27.8.). „Deshalb kann man unseren 3:1 Erfolg in die Kategorie ‘Arbeitssieg’ einordnen.“ Der Sieg im ersten Spiel der Saison gelang über den erklärten Playoff-Kandidaten TTF Liebherr Ochsenhausen. „Ochsenhausen kam ohne Calderano und Gauzy, da bin ich sehr froh, dass wir 3:1 gewonnen haben“, urteilt Heister. Hugo Galderano ist Weltranglistenfünfter, Simon Gauzy die Nummer 31. Mit den beiden, wird Ochsenhausen stärker aufspielen.
Heister schickte Anton Källberg (Weltrangliste 21), Dang Qiu (Wrl. 14) und Timo Boll (Wrl. 65) an den Tisch, um die Tischtennisfreunde (TTF) Samuel Kulczycki (Wrl. 151), Alvaro Robles (Wrl. 42) und Can Akkuzu (Wrl. 45) in die Schranken zu weisen.
Für Källberg war es gegen Kulczycki mehr Arbeit als ihm lieb war. Der Schwede im Borussia-Dress fand nicht so recht ins Spiel. Er machte viele Fehler, Bälle blieben an der Netzkante hängen oder flogen knapp über die Platte hinaus. Källberg ließ die Leichtigkeit und die Sicherheit vermissen, die ihn in den vergangenen Jahren zum besten Bundesligaspieler der Borussia hat werden lassen. Doch wenn es spielerisch nicht so läuft, hat der 26-Jährige noch enorme kämpferische Qualitäten. Genau die retteten Källberg den Sieg. Zwei Matchbälle musste der Düsseldorfer abwehren, bevor er doch noch gewinnen konnte. „Ich hatte nicht vor, es so spannend zu machen“, gestand Källberg. „Am Anfang habe ich viele Fehler gemacht, aber Kulczycki hat mich auch manchmal sehr überrascht, er hat hervorragend gespielt.“
Kurzen Prozess machte indes Europameister Qiu gegen Robles. In drei locker gewonnenen Sätzen war die Partie gegen den Spanier schnell vorbei.
Und dann kam Boll. Der Routinier kehrte aus einer sehr langen Verletzungspause zurück. Zwar hatte er schon im Meisterschaftsfinale der vergangenen Saison einen Einsatz, aber der verlief nicht zur Zufriedenheit des 42-Jährigen. Er war der einzige Borusse, der im letzten Spiel der vergangenen Saison sein Match verlor. Auch der Einstieg in die neue Saison verlief nicht erfolgreich für den ehemaligen Weltranglistenersten. Er war auf einem guten Weg, aber für einen Sieg reichte es nicht. Akkuzu forderte Boll sehr, der konterte mit seiner Erfahrung, Gelassenheit und seinem Instinkt für den richtigen Ball gepaart mit viel Gefühl. Vier Matchbälle wehrte der Publikumsliebling ab, der fünfte saß und Ochsenhausen verkürzte auf 2:1.
Källberg zeigte zum Abschluss, warum er von seinem Trainer auf der Spitzenposition aufgeboten wurde. Der 26-Jährige hatte sich in seiner ersten Begegnung eingespielt, zu seiner lockeren aber dominierenden Spielweise zurückgefunden. Das bekam Robles zu spüren. „Ich denke, dass der Sieg verdient ist, es war ein gelungener Auftakt“, resümierte Heister.
Borussia Düsseldorf – TTF Liebherr Ochsenhausen 3:1
Anton Källberg – Samuel Kulczycki 3:2 (5:11, 11:8, 7:11, 12:10, 13:11)
Dang Qiu – Alvaro Robles 3:0 (11:5, 11:6, 11:7)
Timo Boll – Can Akkuzu 2:3 (11:9, 8:11, 11:6, 5:11, 10:12)
Anton Källberg – Alvaro Robles 3:0 (11:4, 11:8, 11:4)