Düsseldorf: Der Bilker Bunker öffnet seine Türen
Musik, Kultur, Ausstellung, Meeting, Sport, Showrooms, Freizeit, Wohnen und Fahradparkhaus – die neue Nutzung des Bilker Bunkers ist unendlich vielseitig. 75 Jahren war der Bunker ein verschlossener Ort, aber jetzt wird er wieder lebendig. Am Samstag (26.8.) und Sonntag (27.8.) können Interessierte von 12 bis 18 Uhr sieben Stockwerke des Bunkers besichtigen und sich selber ein Bild davon machen, was Projektentwickler „Küss den Frosch“ aus dem unter Denkmalschutz stehenden Gebäude gezaubert hat. Da es Auflagen bezüglich der maximal zulässigen Personenzahl im Gebäude gibt, sind alle Besucher*innen gebeten ein kostenloses (oder gerne gegen Spende) Ticket mit Einlasszeit hier zu buchen.
Die Idee
2016 übernahm Projektentwickler „Küss den Frosch“ den Bunker, eine Gruppe von Architekten, Andersdenkern und Projektentwicklern, die sich zum Ziel gesetzt haben, erhaltenswerte Gebäude zum Leben zu erwecken. Um zu erfahren, was die Bürger*innen von ihrem Bunker erwarten, gab es zuerst ein gab großes Bunkerfest. Andreas Knapp von Küss den Frosch schmunzelt bei der Erinnerung daran. Denn man hatte vielleicht mit 200 Besucher*innen gerechnet, es kamen aber 2000. Es entstand das Nutzungskonzept für Kunst, Kultur und ganz wichtig Gemeinschaft. Rund 4,5 Millionen Euro mussten dafür aufgebracht werden. Zwei Millionen steuerten Bund und Stadt bei, der Rest wurde durch den Verkauf der exklusiven Wohnungen finanziert, die als 5. und 6. Obergeschoss auf den Bunker draufgesetzt wurden. Ziel ist es, dass sich die gemeinnützige Kulturinstitution langfristig selber trägt. Daher setzt man auf verschiedene Formate und Vermietungen, deren Erlöse alle wieder dem „Bilker Bunker“ zugutekommen, um damit beispielsweise Ausstellungen zu finanzieren. Da der Bunker unter Denkmalschutz steht und Nachhaltigkeit eines der Ziele von „Küss den Frosch“ ist, wurde ganz viele Bestandteile des Bunker übernommen, die rohen Betonwände gelassen und auch die alten Stahltüren sind noch da.
Was der Bilker Bunker bietet
Insgesamt gibt es im Bilker Bunker neun Geschosse. Die beiden obersten (5. und 6. OG.) sind Wohnungen, die nicht öffentlich zugänglich sind.
Showrooms im 3. und 4. OG
In der naturbelassenen Umgebung des ursprünglichen Bunkers mit nackten Betonwänden und dicken Stahltüren entstanden acht Showrooms, die von Modelabels, Designern und anderen Kreativen gebucht werden können. Die Flächen variieren zwischen 20 und 350 Quadratmetern. Am Eröffnungswochenende präsentieren sich im Showroom 1: related by objects, Showroom 2: LABEKA, Showroom 3: Tina Miyake, Showroom 4: Untold, Showroom 5: TÊTE TURNEЯ, Showroom 6: Barney Druckmacher, Showroom 7: ETUK und Showroom 8: CIRCL. Bitte auch für den Besuch der Showrooms einen Timeslot über den Link buchen: https://rausgegangen.de/locations/bilker-bunker.
Büro und Fahrradgarage im 2. OG
Für Kurz- und Langzeitparker bietet der Bilker Bilker Stellplätze für Fahrräder aller Art an. Über einen Aufzug sind die Plätze rund um die Uhr erreichbar. Die Buchung erfolgt online. Im zweiten Obergeschoss befindet sich auch das Büro vom „Bilker Bunker“.
Erdgeschoss und 1. OG
Die erste Ausstellung „Vom Schutzraum zum Freiraum“ ist im Erdgeschoss und 1. OG zu besichtigen. Im speziellen Ambiente werden zeitgenössische Werke der Künstler*innen Boris Becker, Mara Lilli Bohm, Florian Etti, Tristan Ulysses Hutgens, Moritz Karweick, Rosell Meseguer und Felix Schramm präsentiert. Die Kunst geht dabei in den Dialog mit der Geschichte und Architektur des Bunkers.
Keller, 1. UG
Die Musikbar „Schleuse Zwei“ lädt im 1. UG des Bilker Bunkers zu Konzerten, DJ-Abenden und Drinks ein. Auf der kleinen Bühnen werden auch Live-Performances und mehr stattfinden. Je nach Format finden rund 150 Personen Platz. Am Samstag ab 20 Uhr ist die offizielle Eröffnung mit @alphosee und @grischerr. Bitte kostenlose Tickets sichern.
Tiefkeller, 2. UG
Ganz tief hinunter geht es für die Menschen, die sich einen der stundenweise mietbaren Räume sichern möchten. Hier ist Freizeit und Kreativität ebenso angesagt wie kleine Meetings oder anderes. Eingerichtet sind bereits Räume für Musik, Yoga, Personal Training und Coaching. Die Buchung ist flexibel über bilkerbunker.de möglich.
Historie des Bunkers
Der Bilker Bunker wurde 1942 errichtet und stand der Bevölkerung im zweiten Weltkrieg als Schutzraum zur Verfügung. Seit 1995 ist die Außenfassade mit mit Bild „Zeitreisende“ einer internationalen Künstlergruppe und Leitung von Klaus Klinger geschmückt. Anfang 2013 kaufte ein Investor den Bunker mit dem Plan ihn abzureißen und dort Wohnungen zu bauen. Die Bürgerinitiative „Bilk pro Bunker“ schaffte es, dass der Bunker 2014 unter Denkmalschutz gestellt wurde, so dass der Investor seine Pläne verwarf. 2016 übernahm „Küss den Frosch“ den Bunker und setzte ein Kunst- und Kulturkonzept um, dass nun präsentiert wird. Finanziert wurde ein Teil des Umbaus durch den Bund im Rahmen des Förderprogramms „nationale Projekte des Städtebaus“ und der Stadt Düsseldorf. Oben auf dem Bunker entstanden exklusive Wohnungen, deren Verkauf ebenfalls die Umsetzung ermöglichte. Denn der „Bilker Bunker“ ist eine gemeinnützige Kulturinstitution, die sich künftig selber finanzieren möchte. Dazu tragen verschiedenste Komponenten bei, die am Eröffnungswochenende den Besucher*innen vorgestellt werden.
Weitere Informationen über den Bilker Bunker und die Projekte gibt es hier.