Düsseldorf Hellerhof / Benrath / Reisholz: Einwendungen gegen den RRX noch bis zum 20. Oktober möglich
Seit Montag (21.8.) liegen die Pläne für den Ausbau der RRX-Strecke zwischen Hellerhof und Reisholz öffentlich aus. Das gehört zu den Formalien des Eisenbahn Bundesamtes (EBA), dass das Vorhaben der Deutschen Bahn und mögliche Einwendungen der Bürger*innen, der Stadt, von Behörden oder dem Naturschutz prüft. In dem Streckabschnitt wird die Anzahl der Gleise von heute vier auf dann sechs erweitert. Je zwei Gleise sollen dann von S-Bahn, RRX und Fernverkehr genutzt werden. Verbunden ist dies mit jahrelangen Bauarbeiten, dem Bau eines großen Kreuzungsbauwerks in Reisholz, meterhohen Lärmschutzwänden und letztlich vielen Verkehrsbeeinträchtigungen, bis alles fertig ist.
Für die Fahrgäste wird nach Abschluss des Projektes vieles besser. Zwischen Köln und Dortmund soll der RRX im 15-Minuten-Takt fahren und die Gleiserweiterung verspricht mehr Pünktlichkeit. Für die Anwohner*innen in der Nähe der Gleise soll es durch die Lärmschutzwände deutlich ruhiger werden.
Neun Brücken und zwei Bahnhöfe
Allerdings stehen bis dahin umfangreiche Arbeiten an. Die aktuelle Streckensperrung Richtung Köln ist nur ein kleiner Vorgeschmack, was noch folgt. Denn auch die Autofahrer werden einbezogen. Allein im Abschnitt zwischen Hellerhof und Reisholz werden neun Brücken um- oder neu gebaut:Die Eisenbahnüberführungen Frankfurter Straße, Schwarzer Weg, Itterbach, Hildener Straße,Paulsmühlenstraße, Forststraße, Bamberger Straße, Henkelstraße und am Schlosspark. Dazu kommt der komplette Umbau des Benrather Bahnhofs inklusive des Tunnels an der Paulsmühlenstraße sowie der Umbau des Reisholzer Bahnhofs mit Kreuzungsbauwerk.
Der Tunnel an der Paulsmühlenstraße mit in Kooperation mit der Stadt von heute drei Meter Breite auf neun Meter erweitert und erhält einen direkten Zugang zum RRX-Bahnsteig. In Reisholz muss ein Kreuzungsbauwerk errichtet werden, da die beiden RRX Gleise für die Weiterführung zum Hauptbahnhof zwei S-Bahn-Gleise und ein Gleis des Fernverkehrs überqueren müssen. In den ersten Planungen war überlegt worden das Bauwerk statt in die Höhe in die Tiefe zu verlegen. Das wurde aber aus Kostengründen verworfen. Für die Anwohner*innen bedeutet der Bau eine 12 Meter Höhe Wand unmittelbar an ihren Gärten. Aber dafür werde es leiser, betont die Bahn. Ein Gutachter wird die Beeinträchtigungen für die Anwohner prüfen und anschließend festlegen, welche Art Lärmschutzfenster oder Lüfter den Bewohner*innen zusteht. Die Kosten dafür trägt die Bahn.
Jetzt können Einwendungen noch erhoben werden
Die Pläne für diesen Bauabschnitt wurden am 9. Februar 2023 an das EBA übergeben. Seit Montag (21.8.) und bis zum 20.09.2023 liegen die Unterlagen aus, so dass Anwohner*innen ihre Beschwerden dagegen beim EBA einreichen können. Letzter Termin dafür ist der 20.10.2023. Das EBA wird diese dann prüfen und die Bahn zur Stellungnahme auffordern. Wenn es keine Bedenken gibt, erteilt das EBA anschließend das Baurecht. Dies ist auf drei der insgesamt fünf Düsseldorfer Bauabschnitte bereits erfolgt.
Start der Bauarbeiten frühestens in fünf Jahren
Die ersten Bauarbeiten sind für den Abschnitt zwischen Reisholz und Hauptbahnhof vorgesehen und auch zwischen Wehrhahn und Unterrath sind die Pläne schon weiter fortgeschritten. Realistisch wird es aber noch fünf Jahre dauern, bis tatsächlich gebaut wird. Für Benrath könnte der Start zwischen 2028 und 2030 liegen. Allein für das Kreuzungsbauwerk in Reisholz wird eine Bauzeit von fünf Jahren veranschlagt. Die Bahn hofft im Bereich 2035 bis 2035 fertig zu sein – vorausgesetzt alle Genehmigungen werden erteilt. Denn beim Abschnitt im Norden von Düsseldorf, im Bereich Angermund, kämpft eine Bürgerinitiative immer noch für eine Tunnellösung, statt der Lärmschutzwände.
Einen Überblick über die gesamte Planung und die bereits stattgefundenen Bürgerdialoge gibt es hier.