Düsseldorf Flehe: Wenn die Königin eine lila Strähne trägt
Leo hatte die Ehrengäste fest im Griff. Sicher saß der Knirps auf den Schultern seines Papas beim Bundesfanfarenkorps Neuss-Furth von 1952. Und alle zusammen, groß wie klein, spielten zu Ehren des Regimentskönigspaars Thomas und Astrid Schwaab vom Reiterverein Flehe. Dafür gab es am Sonntag (20.8.) auf der Fleher Straße gleich doppelten Sonderapplaus. Für die vorzüglich aufspielenden Musiker von der anderen Rheinseite ebenso wie für Leo.
Vier Tage Ausnahmezustand
Die St. Sebastianus-Schützenbruderschaft Flehe bestimmte vier Tage lang den Rhythmus des Stadtteils zwischen Rhein und zahlreichen Blumenfeldern. Am Samstag, 19. August, hatte der große Fackelzug den ersten Akzent gesetzt. Auf beleuchteten Motivwagen wurden die Ereignisse im Dorf dargestellt und auf die Schüppe genommen. Allerdings muss man schon in Flehe tief verwurzelt sein, um die Anspielungen und lieb gemeinten Gemeinheiten zu verstehen.
Fackelzug zu Ereignissen aus dem Dorf
Am leichtesten war es noch bei der Kinderfackel: Die Pagen und Jugendlichen der 1. Hubertus-Jägerkompanie setzen sich mit Klimaaktivisten auseinander, die Autos blockieren. Der Reiterverein stellte eine Polterabendszene nach, die Gesprächsstoff in Flehe war. Unter dem Motto „Das Konfetti hoch hinaus, wie sehen jetzt die Gärten aus“ ging es um die volle Ladung einer Konfettikanone für das angehende Brautpaar. Die Cäcilien Kompanie gab den Leitspruch aus: „Lieber Volker (Anm. d.Red. der Kassierer) pass gut auf, sonst geht uns bald die Kohle drauf“ wurde die letzte Beitragserhöhung der Bruderschaft thematisiert. Und das sind nur ausgewählte Beispiele.
Die Majestätenbürde wiegt was
Regimentskönig Thomas Schwaab genoss mit Königin Astrid an der Seite die Festtage seiner Regentschaft in vollen Zügen. Nur wenn ihm das Königssilber umgehängt wurde, ging er leicht in die Knie. Kein Wunder: Die Kette, an der sich jeder Vorgänger mit Silberplaketten verewigt hat, wiegt knapp 25 Kilogramm. Und das obwohl gerüchteweise einige ältere Plaketten bereits abgenommen worden sein sollen. Auch weil die Königskette ansonsten bis zu den Knien hinunter reichen und die Bewegungsfähigkeit stark einschränken würde.
Parade bei Kaiserwetter
Bei der Parade am Sonntag erschien sogar Düsseldorfs Oberbürgermeister Stephan Keller und stand ganz vorn bei den Ehrengästen. Nach einer Stunde und einer großen Runde durch das Viertel nahmen alle ihre Kraft zusammen und legten eine formidable Parade vor den Ehrengästen hin. Weils es so schön war, wurde der Festzug am Montag wiederholt. Abends war beim Jungschützenball richtig Stimmung im Festzelt.
Mit allen Ehren
Mit dem Krönungsball f+r das neue Regimentskönigspaar Thomas und Sabine Schier am Dienstag endeten die vier tollen Tage von Düsseldorf Flehe. Eine ganz besondere Auszeichnung konnte der erste Chef der Fleher St. Sebastianer, Andreas Palm, am Dienstag verleihen: Für seine 75-jährige Mitgliedschaft in der Bruderschaft wurde Ehrenchef Theo Bodden ausgezeichnet. Zu seinen Ehren spielte sein Tambourcorps „Frohsinn“ Düsseldorf-Flehe auf. Ehefrau Martha Bodden freute sich mit ihrem Mann über die seltene Ehrung.
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Weitere Eindrücke von der Parade am Sonntag