Düsseldorf: Henkel und Stadtwerke starten Projekt für die Einspeisung industrieller Abwärme in das Fernwärme-Netz
Da in Düsseldorf von den Stadtwerken und Henkel ein bundesweites Vorreiterprojekt für die Nutzung industrieller Wärme im Fernwärmenetz gestartet wurde, waren am Montag (21.8.) zahlreiche Vertreter von Wirtschaft und Politik beim Spatenstich dabei. NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur, Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller, Henkel-CEO Carsten Knobel, Henkel-Standortleiter Dr. Daniel Kleine sowie Julien Mounier, CEO der Stadtwerke Düsseldorf, griffen zu den Spaten und gaben damit den Startschuss für das Projekt. Geplant ist die industrielle Abwärme, die in der Henkelproduktion entsteht, in das Fernwärme-Netz der Stadtwerke Düsseldorf einzuspeisen. Auf dem Weg zur Klimaneutralität leistet die Zusammenarbeit eine Einsparung von CO2-Emissionen um jährlich etwa 6.500 Tonnen. Die Inbetriebnahme der Energiezentrale und Einspeisung der Abwärme ist für Ende 2024 geplant.
Bereits im vergangenen Jahr hatten die Stadtwerke und Henkel eine Klimaschutz-Kooperation besiegelt. Nun starten die Arbeiten für das große Projekt. Lob gab es dafür für Mona Neubaur: „Die Herausforderungen der Wärmewende sind groß und erfordern klimaschützende, versorgungssichere und bezahlbare Lösungen. Gerade in Nordrhein-Westfalen kann industrielle Abwärme helfen, die Klimaziele zu erreichen. Wenn Industrie und Energiewirtschaft den Mut haben, gemeinsam neue Wege zu gehen und zu investieren, dann sehen wir uns als Land mit in der Verantwortung, Investitionssicherheit zu schaffen und die dazu erforderlichen Fördermittel bereit zu stellen. Ich freue mich sehr, dass Henkel und die Stadtwerke Düsseldorf nun dieses Leuchtturm-Projekt realisieren“. Fördermittel aus dem Landesprogramm „progres.nrw – Wärme- und Kältenetze“ und Bundesmittel aus dem „Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz (KWKG)“ tragen zur Finanzierung des Projektes bei.
Für den Neubau und die Einrichtung der Infrastruktur investieren die Stadtwerke Düsseldorf 25 Millionen Euro. Auf dem Henkel-Gelände entsteht eine 700 Quadratmeter große Energiezentrale. Diese dient dazu, zukünftige überschüssige Produktionsabwärme in das Fernwärmenetz einzuspeisen. Um die industrielle Abwärme nutzen zu können, erhält das Henkel-eigene Kraftwerk einen neuen Kamin. Henkel prüft weitere potenzielle Abwärmequellen auf dem Gelände. Die industrielle Abwärme kann nicht für die eigene Energieversorgung genutzt werden, da der Standort kein Warmwassernetz betreibt.
„Unser Ziel ist der konsequente Ausbau und die weitere Dekarbonisierung der Fernwärmeversorgung in Düsseldorf, denn Energiewende in Städten bedeutet vor allem Wärmewende. Dabei ist unsere Kooperation zwischen Industrie und kommunalem Versorger bislang ziemlich einmalig in Deutschland. Gemeinsam mit Henkel bringen wir ein Vorreiterprojekt für die Bundesrepublik auf den Weg. Für die Landeshauptstadt Düsseldorf haben wir eine Blaupause dafür geschaffen, dass Klimaschutz und die Förderung des Wirtschaftsstandortes sich gegenseitig bestärken“, so Julien Mounier, Vorstandsvorsitzender der Stadtwerke Düsseldorf.
Nutznießer der Kooperation werden die Haushalte im Düsseldorfer Süden sein, die an das Fernwärmenetz angeschlossen sind. Bis zu 35 Prozent der Fernwärme für die Stadtteile Garath und Benrath sollen aus der neuen Energiezentrale kommen.