Düsseldorf Altstadt: Beim Essen für Arm und Reich geht’s um die Wurst – und mehr
Düsseldorf lässt die Armenküche im Regen stehen? Von wegen! Auch wenn das Nass am Samstag immer wieder aus allen Wolken fiel, kamen viele hundert Gäste zum „Essen für Arme und Reiche“ auf den Burgplatz. Dabei ging es um die (Brat-) Wurst, um Erbsensuppe und um viel mehr.
Kultur gehört dazu
Pater Wolfgang sagte es in einer Moderation so: „Der Mensch lebt nicht vom Brot allein. Deshalb organisiert die Altstadt-Armenküche nicht nur Mahlzeiten, sondern auch Musik, Kunst, einen gedeckten Tisch. Hier kommen Menschen im Gespräch zusammen.“
Jazz, Punk, Blues auf der Bühne
Auf der Bühne gab es Musik aller Stilrichtungen: „Jazzophine“ jazzte zum Auftakt, „Inferno“ ließ mit melodiösem Punk Bass und Gitarre glühen und die „Dead Dates“ um DJ Opa Haefs machten den Abschluss. Alle Bands verzichteten auf ihre Gage und spendeten der Altstadt-Armenküche ihren Auftritt. Botschaft des Bandleaders Franky von Inferno: „Auch wenn in einer Stadt wie Düsseldorf eigentlich keine Armenküche nötig sein sollte – wir sind froh, dass es Euch gibt, wir Euch unterstützen können und hier heute mit Euch allen feiern.“
Gegen Ausgrenzung und Stigmata
Beliebter „Special Act“: bei einigen Stücken rockten P. Wolfgang und seine Blues-Harp mit. Der Mitgründer der Altstadt-Armenküche machte aber nicht nur Musik, sondern erzählte aus dem Alltag derer, die durch Armut, Wohnungslosigkeit und viele weitere Probleme belastet sind, ausgegrenzt und stigmatisiert werden. Die Altstadt-Armenküche ist für sie Tag für Tag ein Ort der Begegnung „ohne oben und unten“: ein Ort, an dem Menschen Menschen mit Respekt, Interesse und Freundlichkeit begegnen. Manche kommen für eine kurze Zeit, andere über Jahrzehnte hinweg. In der Altstadt-Armenküche muss niemand einen Ausweis vorlegen oder einen Termin machen. Niemand muss sich rechtfertigen, um sich an einen gedeckten Tisch zu setzen. Beratung und Hilfe zur Verbesserung der individuellen Lebenssituation gibt es obendrein.
Lecker wars
Am Ende des Tages waren 900 Portionen Erbsensuppe, 700 Bratwürste, 300 Stück Kuchen, 400 Tassen Kaffee, 390 Liter Schumacher Alt und noch weit mehr Gläser mit Wasser und Soft-Drinks ausgegeben. Fast 50 Ehrenamtliche der Altstadt-Armenküche machten das Fest auf dem Burgplatz durch ihren Einsatz möglich. So wie sie seit 31 Jahren an jedem Tag der Woche im Düsseldorfer Rathaus für ein warmes Essen sorgen.