Düsseldorf: Polizei setzt auf regelmäßige Kontrollen zur Durchsetzung der Waffenverbotszone
In den vergangenen Wochen und Monaten kam es vermehrt zu Vorfällen, bei denen Messer eine Rolle spielten und Menschen zum Teil lebensgefährlich verletzt wurden. Zwar gilt in der Düsseldorfer Altstadt an Wochenenden ein Waffenverbot, doch nicht alle halten sich daran. Deshalb hat die Polizei am Freitagabend (4.8.) bereits zum dritten Mal eine Großkontrolle durchgeführt, bei der die Besucher*innen der Altstadt an drei zentralen Punkten überprüft wurden. Neu war diesmal, dass auch Fahrzeuge einbezogen wurden, die über die Mühlenstraße in die Altstadt fuhren.
Bereits am 10. Juni und am 1. Juli gab es Großkontrollen, jeweils an Samstagabenden. Diesmal gab es den Einsatz, an dem zwei Hundertschaften beteiligt waren am Freitagabend (4.8.). Am Bolker Stern und im Bereich des alten Hafenbeckens waren Kontrollstellen, die alle passieren mussten, die in die Altstadt wollten. Zusätzlich war eine Einheit auf der Mühlenstraße im Einsatz, die auf dem Grabbeplatz die Insassen von Fahrzeuge stichprobenartig herauszogen. Bis in die frühen Morgenstunden wurden 11.957 Personen kontrolliert.
Die Bilanz der Großkontrolle: Sichergestellt wurden ein Schlagring, drei Dosen mit Reizgas, drei Einhandmesser und 26 Messer sowie in 16 Fällen Betäubungsmittel. Die Einsatzkräfte erteilten 55 Platzverweise, führten 57 Gefährderansprachen und nahmen eine Person in Gewahrsam.
Polizeirat Jannik Möller, der den Einsatz leitete, betonte: “Das Einsatzaufkommen war moderat, die Stimmung unter den Besuchern größtenteils friedlich. Bis Mitternacht wurden keine Körperverletzungsdelikte bekannt. Nach 2 Uhr kam es vereinzelt zu Streitigkeiten und Körperverletzungen. Die Sachverhalte konnten in den meisten Fällen durch die Polizeikräfte schnell “entschärft” werden.”
In einigen Fällen gab es Diskussionen über die Gefährlichkeit von Gegenständen, denn auch ein Cutter-Messer oder ein Kubotan wurden konfisziert. Das sind zwar keine Waffen im Sinne des Waffengesetzes, aber trotzdem geeignet schwerwiegende Verletzung zuzufügen, betont Möller, weshalb auch diese eingezogen werden.
Bei den Großkontrollen im Juni und Juli hatte NRW-Innenminister Reul die Einsätze begleitet. Parallel fanden ebenfalls Kontrollen in den Innenstädten von Bielefeld und Bonn, am Bonner Rheinufer sowie auf den Kölner Ringen statt. Herbert Reul: „Wir wollen mit unseren Kontrollen keinem den Start ins Wochenende vermiesen. Aber wir können und wollen nicht hinnehmen, dass zu viele Leute beim Verlassen der Wohnung das Messer greifen wie den Schlüssel oder den Geldbeutel. Zu oft wird das Messer zur lebensgefährlichen Waffe.“