Düsseldorf: Mahnwache am Flughafen für besseren Arbeitsschutz
Während sich die Passagiere am Mittwoch (2.8.) an den Check-In-Schaltern drängen, stehen Andrej Bill und Serhat Yilmaz in der Halle des Flughafens Düsseldorf neben einem Gymnastikball und einem Banner. Darauf ist zu lesen „Schützt die Rücken der Arbeiter! Sie sind die Säulen des Flughafens“ und „Mangelhafter Arbeitsschutz ist ein Sicherheitsrisiko. Defekte Arbeitsgeräte endlich austauschen“. Die beiden sind Teil einer Mahnwache, die Mitarbeitende verschiedener Dienstleister des Flughafens organisiert haben.
Sie erheben Vorwürfe gegen den Airport, denn Arbeitsschutzmängel in den Bereichen Check-In, Boarding sowie Lost&Found würden vom Flughafen nicht beseitigt. Als offensichtliches Beispiel zeigen sie auf die Check-In-Schalter, die im Wechsel von verschiedenen Dienstleistern benutzt werden. Diese würden vom Flughafen an die Dienstleister vermietet, daher sei nach Meinung der Beschäftigten auch der Flughafen für die ordnungsgemäße Ausstattung verantwortlich. Doch die Stühle dort seien teilweise bereits 20 Jahre alt und in schlechtem Zustand. Dies habe Auswirkungen auf die Gesundheit der Mitarbeitenden und der Krankenstand sei hoch. Zwar seien einige Stühle ausgetauscht worden, aber es habe keinerlei Einweisung gegeben, wie die ergonomischen Funktionen der Stühle richtig genutzt werden können.
Da das Problem rund 800 Beschäftigte verschiedener Dienstleister trifft, haben sich die Arbeitsschutzausschüsse der Betriebsräte der Firmen AHS Düsseldorf, Acciona Airport Service, AAS Düsseldorf und Aviapartner zusammengeschlossen. Weiterhin kritisieren sie die mangelnde Hygiene in der Toiletten und es gebe ein großes Problem mit Staub. Da nachts niemand im Terminal sei, verstehen die Beschäftigten nicht, warum diese Zeit nicht genutzt werde ordentlich Sauber zu machen. Nach Angaben der Beschäftigten habe es bereits eine Beschwerde bei der Gewerbeaufsicht, die im Falle des Flughafens von der Bezirksregierung ausgeübt werde, und bei der Berufsgenossenschaft gegeben. Gebessert habe sich aber nichts.
Auf die Kritik angesprochen nahm der Flughafen wie folgt Stellung:
„Arbeitsschutz und gute Arbeitsbedingungen sind ein zentrales Anliegen für den Flughafen Düsseldorf. Die Sicherheit, das Wohlbefinden und die Zufriedenheit aller Beschäftigten am Airport sind für uns von höchster Bedeutung. Dazu stehen wir mit allen hier ansässigen Partnerunternehmen in einem regelmäßigen, konstruktiven Austausch.
Die mit der heutigen Gewerkschaftsaktion verbundenen Vorwürfe sind für uns nicht nachvollziehbar.
Konkret verhält sich die Situation wie folgt:
Grundsätzlich werden etwaige Mängel bei vermieteten Flächen, Mobiliar und Arbeitsgeräten durch die Mieter, d.h. verschiedene Dienstleister und Airline-Partner, gegenüber dem Flughafen als Vermieter angezeigt und diese dann von uns zeitnah behoben.
Hierzu gibt es in regelmäßigen Arbeitskreisen mit unseren Kolleginnen und Kollegen vom Terminalmanagement und auch in der täglichen Zusammenarbeit vielfach Gelegenheit.
Unabhängig hiervon kennen alle Mieter die interne, rund um die Uhr besetzte Telefonnummer, unter der Mängel gemeldet werden können.
Im Übrigen haben wir unsere Airline-Partner und die in ihrem Auftrag tätigen Dienstleister erst kürzlich wieder zu einer gemeinsamen Begehung der Arbeitsplätze eingeladen, um proaktiv eventuelle Mängel festzustellen und entsprechende Maßnahmen einzuleiten.
Gängige Praxis ist, dass wir von uns vermietetes Mobiliar sofort ersetzen, wenn dieses defekt ist. Zudem hat der Flughafen Düsseldorf das Reinigungsbudget deutlich erhöht. Die Toiletten werden bedarfsgerecht gereinigt. Unabhängig davon gehen wir natürlich einzelnen Hinweisen auf Verunreinigungen sofort nach.”