Auf ins neue Schuljahr: Düsseldorf erwartet 6.000 i-Dötzchen und kündigt Verbesserungen an
Mehr Plätze, mehr Internet, mehr Klimaschutz – so startet Düsseldorf ins neue Schuljahr. Das kündigt Stadtdirektor Burkhard Hintzsche an. Dr. Sylvia Burkert kann die Freude nicht teilen. Die Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) in Düsseldorf befürchtet einen „gruseligen Schulstart“. Die Fakten: Rund 6.000 Kinder gehen am kommenden Montag (7.8.) und Dienstag (8.8.) erstmals zur Schule, davon 5.700 in eine städtische Grundschule, die anderen in eine private – wie etwa die Waldorfschule oder die Internationale Schule. Das sind jeweils ungefähr so viele wie im Vorjahr.
Trend zum Gymnasium hält an
Auch die weiterführenden Schulen erwarten neue Schülerinnen und Schüler, insgesamt 4.642. Die meisten streben aufs Gymnasium: 2.527 und damit mehr als 50 Prozent haben sich dort für die fünfte Klasse angemeldet. Einige Gymnasien müssten deshalb zusätzliche Klassen einrichten, erklärt Hintzsche. An den Realschulen starten 1.179 Kinder und an den Gesamtschulen 762. Abgeschlagen stehen die Hauptschulen da: Sie erwarten nur 174 neue Fünftklässler*innen. 518 künftige Fünftklässler besuchen eine Schule außerhalb Düsseldorfs.
Stadt investiert weiter in die Schulen
„Um das Lernen in einer modernen und zukunftsfähigen Umgebung zu ermöglichen, investieren wir bis 2028 rund 1,5 Milliarden Euro in die fortlaufende Schulbau-Offensive“, betont der Stadtdirektor.
Die Digitalisierung kommt voran. Bis Ende dieses Jahres sollen 60 Schulen ans Glasfasernetz angeschlossen sein, bis Ende 2024 alle Schulen. Dann soll auch in allen Klassenräumen der Einsatz von Whiteboards möglich sein. Das wäre wohl das Ende der alten Tafel und der Kreidezeit.
Erstmals will die Stadt auch die Fassaden älterer Schulgebäude begrünen. Bisher waren bepflanzte Wände nur an Neubauten vorgesehen. Auf 40 Schuldächern wachsen bereits Pflanzen, auf 39 sind Solaranlagen montiert. Und das dürfte nur der Anfang sein, denn das Schulamt plant eine Solar-Offensive. Details will Hintzsche in der nächsten Sitzung des Schulausschusses vorstellen.
Dem Klimaschutz dient auch, dass das Schoko-Ticket gegen das Deutschland-Ticket ausgetauscht wird. Schülerinnen und Schüler, die keinen Anspruch auf einen Zuschuss haben, zahlen dafür dann 29 Euro im Monat.
Für Lehr-Personal ist die Bezirksregierung zuständig
Unter einem gravierenden Lehrermangel leidet Düsseldorf dem Schulamt zufolge nicht. Im Vergleich zu anderen Städten stehe Düsseldorf gut da. Dagegen kritisiert die GEW, dass in der Statistik auch Aushilfen mitgezählt würden. Außerdem, so die Gewerkschaft, seien manche Klassen zu groß. Allerdings muss auch die GEW einräumen, dass von den Universitäten zu wenig Lehramtskandidat*innen kommen.
Unbestritten ist, dass Düsseldorf in den nächsten Jahren mehr Lehrkräfte braucht. Allein schon deshalb, weil die Stadt drei neue Schulen gründet: in Heerdt auf der Aldekerkstraße Düsseldorfs siebte Gesamtschule, in Unterrath die Realschule Borbecker Straße und in Eller das Gymnasium Bernburger Straße. Es ist das erste Gymnasium im Stadtbezirk 8 und das 19. in Düsseldorf. Noch nutzt die Hauptschule das Gebäude dort, sie zieht aber im nächsten Sommer an die Vennhauser Allee um.
Ausgebaut wird auch die Betreuung nach dem Unterricht. Vom neuen Schuljahr an können 83 Prozent der Kinder in der Primarstufe (Klasse 1 – 4) einen Platz erhalten, wie Bernd Luberichs vom Schulamt versichert. Außerdem kooperiere das Schulamt inzwischen mit neun Sportvereinen, die Kinder nachmittags zum Toben und Spielen animieren sollen. „Auf den 1. August 2026 sind wir gut vorbereitet“, sagt Hintzsche. Dann haben Kinder sogar einen Rechtsanspruch auf eine ganztätige Betreuung.
Fazit der Stadt: Dem Start ins Schuljahr 2023/24 steht nichts mehr im Weg.