Düsseldorf Unterbach: Familien vom Welcome Point Eller besuchen Gut Rodeberg
Der Welcome Point 8 in Eller an der Gumbertstraße ist Treffpunkt für Menschen mit Flucht- oder Migrationserfahrung. Leiterin Elke Wisse freute sich im Juli für fünf Familien einen Ausflug zu den Seniorpferden auf Gut Roderberg in Unterbach unternehmen zu können. Dort genießen ehemalige Reitschul- und Therapiepferde ihren Ruhestand und freuen sich über die Abwechslung, die die Besucher*innen in ihren Alltag bringen. Für die Familien war es ein aufregender Nachmittag mit Picknick, Pferden und Spielaktionen.
Dass die Pferde auf Gut Rodeberg ihr Leben genießen können ist nicht selbstverständlich. Denn die Existenz des Guts wackelt und nur eine Förderung der Postcode-Lotterie ermöglicht es, dass der Verein Seniorenpferde aktiv mit Kindern e.V. wieder soziale Projekte durchführen kann.
Dazu gehörte der Besuch der Gruppe aus Eller, die mit Hilfe der ehrenamtlichen Helferinenn des Vereins den ersten Kontakt zu den Pferden aufbauten. Die Pferde Monty und Träumer wurden von den Kindern mit frischen Pappelblättern gefüttert. Dabei erfuhren sie von Western- und Pferdetrainerin Svenja Clauberg, warum man fremde Pferde auf einer Weide nicht einfach füttern darf: „Ganz schlimme Bauchschmerzen bis hin zum Tod der Tiere können die Folge sein.“ Clausberg engagiert sich mit Kursen beim Verein, die von der Postcode Lotterei gefördert werden. Ein Beitrag zum Erhalt des Guts, nachdem die Hofpächterin Christina Helm im September vergangenen Jahres verstorben ist.
Nach den allgemeinen Informationen und Verhaltensregeln im Umgang mit den Pferden durften die Pferde zuerst geputzt und dann bewegt werden. Dass kein Ponyreiten auf dem Programm stand, störte die Kinder nicht, denn gemeinsam mit den Pferden Empire, Hanni und Goldi meisterten sie einen Kinder-Action-Parcours. Mit den Pferden am Führstrick ging es zum Slalomlauf und über Schwebebalken und Wippe. Ohne die Vierbeiner wurde dann noch im Zweibeiner-Galopp mit Eimerchen voller Wasser der Parcour absolviert. Und während die Pferde sich bei ihren Kollegen erholten, gab es für die Familien ein gemütliches Picknick.
„Ein rundum gelungener Nachmittag: alle Kinder hatten Spaß und ein Lächeln im Gesicht. Und auch die Pferde, die inzwischen ja Vollzeit-Renter sind, waren motiviert dabei und haben ihren ‘Job’ gut gemacht“, zog Svenja Clauberg das Fazit der dritten von ihr begleiteten Aktion für Menschen mit Flucht- und Migrationserfahrung. Clausberg schätzt, dass der Verein Kindern aus sozial schwächeren Familien die Chance gibt, Kontakt zu Pferden zu bekommen und einen wertschätzenden, verantwortungsvollen Umgang mit den Tieren lernt. Außerdem erhalten die Pferde einen Lebensabend, der ihnen gerecht wird.
Die Zukunft von Gut Rodeberg ist ungewiss. Der Pachtvertrag wurde nach 15 Jahren nicht verlängert und so stehen der Verein, die zwölf Pferde und Stallkater Joplin Ende September auf der Straße, wenn sich nicht doch noch eine neue Chance ergibt. Wer helfen kann oder Hinweise hat, kann hier weitere Informationen bekommen und Kontakt aufnehmen zu Lydia Pache, Vorsitzende des Vereins unter Mail info@seniorpferde-kinder.de oder Telefon 0172 3430094.