CSD in Düsseldorf: Mehr als 6000 Teilnehmer*innen demonstrieren, denn “gemeinsam lohnt sich!”
Düsseldorf erlebt Woche für Woche Demonstrationen, doch was am Samstag (10.6.) durch die Landeshauptstadt zog, war sicherlich die vielfältigste, bunteste und auch aussagestärkste Demo des Jahres. Denn zum Christopher Street Day (CSD), der vom 9. bis zum 11. Juni in Düsseldorf gefeiert wurde, gehört auch die traditionelle Demonstration am Samstag. Das Motto in diesem Jahr lautet „gemeinsam lohnt sich!“. Das erinnert nicht nur an die Bewältigung der Pandemie, sondern auch an den Krieg in der Ukraine und andere Themen in der Gesellschaft – alleine kann man nicht wirklich etwas erreichen.
40 Gruppen hatten sich vorab für die Demo angemeldet, doch zusätzlich kamen viele junge Menschen, die sich in der Zug einreihten. Premiere hatte die Bezirksregierung Düsseldorf, die mit Regierungspräsident Thomas Schürmann und rund 100 Kolleg*innen teilnahm. Schürmann bekam die Anregung aus der Kreisen der Mitarbeitenden und sofort meldeten sich viele, die sich beteiligen wollten. Alle trugen T-Shirts mit einem Regenbogen und der Aufschrift “Einhorn statt Amtsschimmel”. Gemeinsam mit Kalle Wahle, Betti Tielker, Stefan Engstfeld und Bürgermeister Josef Hinkel durchschnitt Schürmann das Regenbogen-Banner und eröffnete so offiziell den Demo-Zug.
Unter den Teilnehmenden waren verschiedene Firmen, aber auch Schulen wie das Görres-Gymnasium und die Georg-Schulhoff-Realschule. An der Demo beteiligte sich die “D!VERS”-Gruppe der Stadtverwaltung, das autonome Queer-Referat der Hochschule Düsseldorf sowie zahlreiche Initiativen und Organisation aus Düsseldorf. An Parteien waren Bündnis 90/die Grünen mit den beiden Sprechern Sophie Karow und Christian Fritsch sowie MdL Stefan Engstfeld mit zahlreichen Mitstreiter*innen dabei. Aber auch die SPD, Die Partei, die LSU (Lesben und Schwulen in der Union), LiSL (Liberale Schwule und Lesben) und die Linken waren vertreten.
Musikalisch sorgte die Wohnzimmerband Düsseldorf mit Live-Musik für Unterhaltung, während viele der Wagen wummernde Beats vom Band spielten. Den viele jungen Menschen, die sich spontan der Demo angeschlossen hatten, gefiel beides und trotz heißer Temperaturen wurde ausgelassen getanzt und gefeiert.
Banner und Plakate zeigten vielfach, dass neben der Party auch Statements gesetzt werden sollten. So war zu lesen: „Homophobie hat viele Gesichter, aber sie sind alle hässlich“, „Trans*-Rechte sind Menschenrechte“, „Homophobie ist eine Entscheidung! Meine Sexualität ist es nicht“ und „Warum ist meine Liebe deiner Rede wert?“. Die Caritas verteilte Aufkleber mit der Aussage „Segen für jede:n“ und auch andere Gruppen hatten verschiedene kleine Regenbogen-Geschenke für die Zuschauer*innen am Straßenrand. Die gesamte Demostrecke über säumten sie den Weg, auf der Kö so dicht, dass die Demo immer wieder stockte. Bürgermeister Josef Hinkel genoss die Demo sichtlich, Düsseldorf stehe für Vielfalt, betonte er.
Ziel des Demo-Zuges war der Johannes-Rau-Platz, wo bereits seit Freitag gefeiert wird. Aber auch Zelte für Gespräche und Diskussionsrunden sowie Infostände verschiedener Organisationen waren dort aufgebaut.
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