Düsseldorf Benrath: Über 10.000 Besucher*innen beim Sommerfest des KDDM
Bereits seit zehn Jahren organisiert der Kreis der Düsseldorfer Muslime (KDDM) sein Sommerfest mit Fußballturnier und auch am Donnerstag (8.6.) kamen wieder über 10.000 Menschen auf den Platz der Bezirkssportanlage Benrath. Das Fußballturnier der Teams der Moschee-Gemeinden begann am frühen Morgen bei dann schon sommerlichen Temperaturen. Ab 11 Uhr wurden die Tore für das große Sommerfest geöffnet. Dazu war auf dem Ascheplatz eine Bühne und rundherum viele Stände aufgebaut. Fester Programmpunkt des Fest ist das Ehren-Fußballspiel, bei dem am Nachmittag ein interreligiöses Team gegen die Traditionsmannschaft von Fortuna Düsseldorf antrat. Die Fortunen ließen dem Gegener keine Chance, was vielleicht auch an Oberbürgermeister Stephan Keller lag, der die Rot-Weissen verstärkte.
Wie im vergangenen Jahr stand das Fest unter extrem sonnigen Einfluss. Die Organisatoren hatten bereits im Vorfeld darum gebeten, für ausreichend Sonnenschutz und Kopfbedeckungen zu sorgen. Für die Kinder war ein großer Spielbereich aufgebaut und natürlich war die Wasserrutsche besonders beliebt, um sich eine Abkühlung zu verschaffen. Nass wurde es aber auch bei der Feuerwehr, wo man seine Zielsicherheit mit der Löschschlauch testen konnte und es niemanden störte, wenn ein erfrischender Wassernebel mal daneben ging.
Auf der Bühne wurde Folklore, Rap, Gesang, Stand-Up Comedy sowie eine Bilderversteigerung für den guten Zweck geboten. Aber auch auf dem Platz wurde es musikalisch als die Jugendlichen des Vereins KUD Sabur gemeinsam tanzten. Neben zahlreichen Verpflegungsständen nutzen viele Organisationen das Fest dazu, ihre Arbeit zu präsentieren und Kontakte zu knüpfen.
Da gab es beispielsweise die Studienberatung der muslimischen Hochschulgemeinde, Firmen auf der Suche nach Auszubildenden oder Ehrenamts-Initiativen. Zum ersten mal waren Bündnis90/Die Grünen und die SPD mit Ständen vertreten und zeigten sich sehr zufrieden, wie schnell man mit den Besucher*innen ins Gespräch kam.
Sein Debut gab Taha Kamat auf dem Fest. Er hat sich gerade mit seinem StartUp „Nutmoiselle“ selbständig gemacht und bot Haselnüsse und Produkte daraus an. Das kam bei den Gästen gut an und der Stand war stets umlagert.
Nachdem die Fußballteams in Gruppen bereits den ganzen Tag um den Einzug ins Finale gespielt hatten, wurde gegen 16 Uhr das entscheidende Spiel angepfiffen. Den dritten Platz hatte sich da schon das Islamisch-Albanische Kulturzentrum von der Mindener Straße erkämpft. Um den Titel ging es zwischen der Masjid Omar Moschee und der IKC Bosnischen Moschee. Die Tribüne des VfL Benrath war bestens gefüllt und die Teams wurden ordentlich angefeuert. Die Marokkanische Masjid Moschee-Gemeinde von der Aderstraße wurden dem Ruf der guten marokkanischen Fußballer gerecht und holte sich den Titel.
Nach einer kurzen Pause war es dann Zeit für das Ehrenspiel. Oberbürgermeister Keller hatte – wie bereits im vergangenen Jahr – das Dress der Fortunen übergezogen und verstärkte die Traditonsmannschaft der Rot-Weissen. Das interreligiöse Team trat ganz in schwarz an. Torwart Samy Charchira erhielt vom Gegner noch leuchtend orange Torwarthandschuhe und dann konnte das Spiel angepfiffen werden.
Professionell kommentiert wurde die Begegnung von Andreas Hecker, der zu Beginn eine Glanzparade nach der anderen von Samy Charchira lobte. Tatsächlich war es dem Keeper zu verdanken, dass es den Fortunen erst in Minute 9 gelang, das erste Tor zu erzielen. Dann ging es allerdings zügig und nach 16 Minuten lag die Traditionsmannschaft mit 5:0 vorne. Doch die Interreligiösen – in ihren Reihen auch Vikarin Laura Brand und Hartmut Mühlen, der im nächsten Jahr seinen 80. Geburtstag feiert – steckten nicht auf und setzten zwei Anschlusstreffer. Ein von OB Keller verwandelter Elfmeter brachte den Halbzeitstand von 6:3.
Zwar verstärkte in der zweiten Halbzeit Aaron Malinsky, der Kantor der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf, noch das schwarze Team, aber mit 11:4 hatten die Fortunen sie deutlich in ihre Schranken verwiesen. Trotzdem strahlten alle Gesichter nach dem Schlusspfiff, als sie ihre Medaillen entgegennahmen.
Damit waren die Aktivitäten auf dem Fußballplatz zwar beendet, doch nebenan wurde auf dem Ascheplatz noch lange gefeiert und das Programm des Rebellcomedy Ensemble Benaissa und Khalid Bounouar genossen. Die Organisatoren gehen davon aus, dass wieder mehr als 10.000 Besucher*innen das Fest des KDDM besucht haben.
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