Düsseldorf Holthausen: Weitere „Housing-First-Wohnung“ kann bezogen werden
In Düsseldorf leben geschätzt zwischen 250 und 400 Menschen dauerhaft auf der Straße. Einige haben sich dafür entschieden und wollen auch nicht in einer der Notschlafstellen der Stadt übernachten. Doch rund ein Drittel würde sofort in eine Mietwohnung ziehen, wenn sie denn die Möglichkeit dazu hätten. Da der Wohnungsmarkt in Düsseldorf so angespannt ist, haben Obdachlose keine Chance an eine Mitwohnung zu kommen – zu viele Menschen mit einem besseren Ansehen suchen ebenfalls.
Housing First
Der Verein fiftyfifty, der Obdachlose auf der Straße unterstützt und betreut, versucht seit mehreren Jahren Wohnraum für Obdachlose zu schaffen. Das Projekt „Housing First“ drückt dabei das Prinzip aus: Zuerst ein Zuhause, danach die Probleme angehen und so die Chance auf ein selbstbestimmtes Leben haben. Der Verein “Housing First Düsseldorf” hat sich zum Ziel gesetzt, Wohnungsbesitzer zu motivieren an Obdachlose zu vermieten oder Investoren zu gewinnen, die eine Wohnung kaufen und diese dann jemanden von der Straße gegen Mietzahlung zur Verfügung stellen. Dabei kümmert sich der Verein um die komplette Abwicklung. Nach erfolgreichem Einzug werden die Bewohner von Wohlfahrtsverbänden betreut.
Die Stadt Düsseldorf ist von dem Ansatz des Vereins “Housing First Düsseldorf” überzeugt und finanziert drei Planstellen. Seit der Gründung Ende 2021 konnten bereits 47 Wohnungen für Obdachlose akquiriert werden. Zur Standard-Ausstattung gehört immer eine Küche, damit die Bewohner*in sich selber versorgen kann. Beim Küchen-Einbau unterstützt die Jugendberufshilfe.
Neue Küche für Wohnung
Am Dienstag (30.5.) konnte eine weitere Küche in einer Wohnung in Holthausen in Betrieb genommen werden. Dies ermöglichte der Verein Hilf Mahl e.V. mit einer Spende in Höhe von 2.500 Euro. Hilf Mahl e.V. sammelt Spenden in Restaurants, in denen Gäste ihre Rechnungen zu Gunsten bedürftiger Menschen aufrunden.
Eingeweiht wurde die Küche durch Hannelore Rau und Dr. Thomas Meyer vom Verein Hilf Mahl, dem Baas der Düssseldorfer Jongens, die Hilf Mahl! unterstützen, sowie Hubert Ostendorf von Housing First Düsseldorf.
Jetzt kann sich jemand bald auf den Einzug in die neue Wohnung freuen.