Düsseldorf Hamm: Der 30. Geburtstag des Fördervereins wird mit der Eröffnung des historischen Rundwegs gefeiert
Noch ist der Name „Historischer Rundweg Hamm“ ein wenig irreführend. Historisch? Auf jeden Fall, denn an acht Stationen werden auf Informationstafeln viele Geschichtsdaten aus dem ländlich geprägten Stadtteil Düsseldorfs erläutert. Man erfährt etwas über die Menschen, die in den Gebäuden gelebt und gearbeitet haben. Aber so ganz „rund“ ist der Weg nicht. Denn die gut einen Kilometer lange Strecke verläuft vom Hammer Dorfplätz „De Blääk“ zum Fluttor am Rhein. Aber die Initiatoren arbeiten schon an der Erweiterung.
Bis der Weg am Freitag (26.5.) offiziell eröffnet werden konnte, war viel Recherche und Hintergrundarbeit erforderlich. „Die Schwierigkeit war, aus den vielen historischen Fakten Hamms acht auszuwählen und so kompakt zu beschreiben“, erklärt Ortshistoriker Franz-Josef Etz. „Ich könnte noch mindestens 50 weitere historische bedeutsame Orte mit Infotafeln bestücken.“ Kein Wunder, hat Etz sich in den vergangenen fünf Jahrzehnten intensiv mit der Hammer Historie beschäftigt.
Er wählte aus seinem Wissensfundus den „De Blääk“ genannten Dorfplatz an der St. Blasius-Kirche, die ehemalige Brauerei Möhker, den Hochbunker, das Danielssche Haus, die Rochuskapelle, Heckers Gartenlokal, die Hochwassermauer und die Hammer Fähre als erste Stationen des „heimatbezogenen Geschichtsunterricht im öffentlichen Raum“ aus. Er formulierte die Texte und übergab diese an Timo Hörnke. Der Designer entwickelte daraus die Infotafeln, die noch um historische Fotos und Karten ergänzt wurden. Beide arbeiteten ehrenamtlich, doch die Produktion und der Aufbau der Tafeln musste finanziert werden. Der Förderverein Hamm übernahm mit Unterstützung der Volksbank Düsseldorf-Neuss die Kosten dafür. Pünktlich zur Feier des 30-Jährigen Bestehens des Fördervereins am 26. Mai konnte so der erste Abschnitt des Rundgang fertiggestellt werden.
Jetzt können die Hammer*innen und Besucher*innen lesen, warum der oft „der Blääk“ genannte Dorfplatz eigentlich „die Blääk“ heißen muss. Etz erklärt, dass „Blääk“ von bleichen kommt. Weil dort früher Flachs geblichen wurde, heißt es die Bleiche, also auch die Blääk“. Beim Dorfplatz kann man noch sehen worum es geht, bei Heckers Gartenlokal nicht mehr. Hier kann man nur noch lesen, das sich einst eines der größten und schönsten Restaurants am Niederrhein in Hamm befand. Heute ist das ehemalige Gelände des Restaurants ein Kinderspielplatz.
Demnächst sollen zwei weitere Stationen folgen. „Immer wenn Geld da ist, können wir den Rundgang erweitern“, betont der Vorsitzende des Fördervereins Düsseldorf-Hamm, Daniel Leuchten. Spenden für die sukzessiven Erweiterung des heimatlichen Geschichtsunterrichts sind willkommen. Weitere Informationen zum Förderverein, dem Rundgang und der Möglichkeit einer Mitgliedschaft finden sie hier.