Düsseldorf: Rund 300 Aktivisten demonstrierten für die Legalisierung von Cannabis
Der Japan-Tag in Düsseldorf mit rund 650.000 Besucher*innen sorgte am Samstag (13.5.) für viel Andrang in Düsseldorf. Vielleicht war das der Grund dafür, dass der Global Marijuana March NRW am Samstagnachmittag kaum wahrgenommen wurde.
Nachdem der ursprüngliche Startpunkt vom Grabbeplatz zur Reiterallee in den Hofgarten verlegt worden war, trafen sich die Legalisierungs-Befürworter dann schließlich hinter dem Ratinger Tor. Es dauerte etwas, bis sich dies bei allen Interessierten herumgesprochen hatte.
Unter dem Motto “Endlich wieder legal!” gab es vor Ort einige Redebeiträge. Dabei hatte man nach Auskunft der Organisatoren bewusst darauf verzichtet Vertreter von Parteien einzuladen. Zu groß sei die Enttäuschung, dass die Politik die vollständige Entkriminalisierung und Legalisierung von Cannabis nicht umgesetzt habe.
In seiner Rede betonte Steffen Geyer (Mitgründer der Hanfparade, Leiter des Hanfmuseums in Berlin, Vorsitzender des Dachverbands der Cannabis Social Clubs Deutschlands) dass das Verbot von Cannabis menschlich und moralisch falsch sei. Die Legalisierung als Rohstoff, Genussmittel und Medizin sei überfällig. Die Ampelregierung sei keinen Millimeter voran gekommen, dabei sei es die Kriminalisierung, die Cannabis gefährlich mache.
Weitere Redner waren der Jugendrichter und Legalisierungsaktivist Andreas Müller sowie Günther Weiglein, der sich vor Gericht sein Recht erkämpft hat, Hanf selbst anbauen zu dürfen. Beide forderten eine Umkehr der Drogenpolitik und eine Anpassung an die Realität und Bedürfnisse der Bevölkerung.
Der Umgang mit Cannabis ist im Betäubungsmittelgesetz (BtMG) geregelt. Dort wird jeglicher Besitz von Cannabis und Cannabisprodukten (Haschisch, Marihuana) als illegal und damit strafbar eingestuft.
Unter Polizeibegleitung zogen rund 300 Teilnehmende am Nachmittag als Demonstration durch die Innenstadt.